Kärnten
Malaria-Patientin spendete Blut, 86-Jährige starb
Am Montag musste sich eine Kärntnerin (59) vor Gericht verantworten, weil ihre mit Malaria kontaminierte Blutspende zum Tod einer 86-Jährigen führte.
Eine Frau spendet Blut, eine Patientin erhält die Transfusion. So weit so gut, doch weil die Spenderin Malariaerreger im Blut hatte, starb die Frau, die das Blut erhalten hatte. Zu diesem Fall ist es im März 2019 in Kärnten gekommen. Eine 59-Jährige gab beim Ausfüllen des obligatorischen Fragebogens nicht an, dass sie sich kurze Zeit zuvor in Uganda aufgehalten hatte. Weil in weiterer Folge eine 86-Jährige starb, musste sich die Blutspenderin am Montag vor dem Bezirksgericht in Spittal an der Drau verantworten.
Sie wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, hätte es aber noch schlimmer treffen können, denn ursprünglich wurde sie sogar der grob fahrlässigen Tötung bezichtigt. Diese Anklage wies der Richter allerdings zurück. Insgesamt sind die 1.680 Euro Geldstrafe ein relativ mildes Urteil. Die Höchststrafe wäre ein Jahr Haft gewesen.
Frau gab dem Roten Kreuz Bescheid
Zu Prozessbeginn bekannte sich die Angeklagte schuldig. Sie habe den Fragebogen schnell ausgefüllt, ihr sei "das alles nicht bewusst" gewesen. Vor Gericht kämpfte die 59-Jährige mit den Tränen. Das Schuldbekenntnis kam wohl auch auf Anraten der Verteidigerin. Diese sagte, dass ihre Mandantin weder die Kraft noch die notwendigen finanziellen Rücklagen für einen langwierigen Prozess habe.
Die Juristin erwähnte aber, dass die Chancen für einen Freispruch "gegeben" gewesen wären. Denn die Angeklagte habe nach Auftreten von Krankheitssymptomen das Rote Kreuz telefonisch verständigt. Dennoch war die betreffende Blutkonserve nicht aus dem Verkehr gezogen worden.