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Malta stellt "Heilung" von Schwulen unter Strafe

Heute Redaktion
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Der Versuch, Schwule und Lesben "heilen" zu wollen, wird in Malta künftig mit bis zu 4600 Euro gebüßt. In Extremfällen wandern Verantwortliche ins Gefängnis.

Der Versuch, Schwule und Lesben "heilen" zu wollen, wird in Malta künftig mit bis zu 4600 Euro gebüßt. In Extremfällen wandern Verantwortliche ins Gefängnis.

In Malta sind künftig Therapien mit dem Ziel verboten, die sexuelle Orientierung von Schwulen und Lesben über Therapien zu verändern. Menschenrechtler begrüßten am Dienstag die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes am Montagabend, das weltweit einmalig sei.

Demnach wird künftig der Versuch, Homosexuelle zu "heilen", mit Geldstrafen bis 4.600 Euro und in besonders schweren Fällen mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe geahndet.

Malta als Vorreiter

"Rund um die Welt haben Menschen unter Bekehrungs-Praktiken gelitten, die zum Tod oder zu schweren Schäden führten. Solche Praktiken zu verbieten, fördert die Gleichheit zwischen allen sexuellen Orientierungen und Ausdrucksweisen", sagte der Direktor der Menschenrechts- und Integrationskommission des Inselstaats, Silvan Agius, der Nachrichtenagentur dpa. Malta sei das erste Land in der Welt, das dergleichen verbiete.

Scheidung erst seit 2011 legal

Malta gilt heute als ein Vorreiter, wenn es um die Rechte von Schwulen, Lesben und Transsexuellen (LGBT) geht. Erst 2011 war in dem katholisch geprägten EU-Land die Ehescheidung legalisiert worden.