Österreich

Mama Karpfen schafft 20 Tonnen Nachwuchs

Heute Redaktion
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Der Waldviertler Karpfen aus dem Stift Geras im Bezirk Horn wird unter Feinschmeckern als Delikatesse gehandelt. Ab Oktober wird er tonnenweise verkauft. Unfassbar: Der Bestand eines ganzen Jahres stammt tatsächlich von einem einzigen prächtigen Mutterkarpfen. Dieser produziert jedes Jahr im Mai 500.000 Eier.

Seit Jahrhunderten wird im Stift Geras gezüchtet - mit einer Methode, die es in Österreich nur noch in drei Betrieben gibt: die künstliche Vermehrung des Karpfens mit Hypophyse.

Wir haben eine Warmwasserbrutanlage, wo wir unsere kleinen Karpfen züchten, sagt Förster Markus Phillip stolz. Dazu werden ein großer weiblicher und ein männlicher Karpfen zur Geschlechtsreife gebracht. Nach der Abstreifung der Eier wird dem Vater mit einem Saugröhrchen die Milch der Samen entnommen und nach der Befruchtung entwickeln sich Winzigfische.

Hunderttausende tummeln sich nun im 20 Grad warmen Wasser, drei Tage später werden sie in den Teich ausgesetzt. Bis zu zehn Prozent überleben letztlich in der freien Natur. Nach drei Jahren ist aus dem Winzling ein zwei bis drei Kilo schwerer Speisekarpfen geworden. Das Ergebnis der Befruchtung: 14 bis 20 Tonnen Karpfen.