Österreich

Mama tritt bei Triathlon mit behindertem Sohn an

Für ihren Bub entwickelt Yvonne Otzelberg Superkräfte: Sie ist die erste Triathletin, die mit behindertem Kind läuft, radelt und schwimmt.

Heute Redaktion
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Der achtjährige Yannick ist ein fröhliches Kind. Der Bub aus Vösendorf (NÖ) lacht viel, manchmal auch ohne Grund. Das ist charakteristisch fürs Angelman-Syndrom, dem Gen-Defekt, mit dem er geboren wurde. Die geistige Entwicklung des Buben ist im Kleinkind-Alter stehen geblieben. Auch die Bewegung fällt ihm schwer.

Seine Mama Yvonne Otzelberg (32) bewegt sich deshalb für ihn mit – und zwar im wahrsten Sinn. Sie ist die erste Österreicherin, die einen Triathlon mit Kind macht. Am 25. Juni wird die Frau für ihren Sohn in Vösendorf Superkräfte entwickeln: 380 Meter Schwimmen, 18 km Radfahren und 4,2 km Laufen. Mit Yannick "im Gepäck".

Starke Mama

"Mein Sohn hat eine schwere Behinderung. Wieso soll er aber deshalb nicht am Leben teilhaben?", sagt Yvonne Otzelberg kämpferisch. Beim Schwimmen zieht sie ihren Sohn in einem Boot hinterher. Auch seine ältere Schwester wird drinnen sitzen und den Bub halten. Beim Laufen schiebt sie ihr Kind in einem speziellen Reha-Buggy, auf dem Rad zieht sie ihn im Anhänger. "Ich wäre ohne Yannick nie über meine Grenzen gegangen", freut sich die Mama über ihren kräftezehrenden Einsatz.

Fünf Stunden pro Woche trainiert Yvonne, meistens im Beisein von Yannick. "Ich muss in erster Linie auf seine Stimmung achten, nicht auf meine". Die Hobby-Sportlerin will mit der Aktion auf das Angelman-Syndrom aufmerksam machen. "Mein Sohn ist mein größter Motivator und bester Trainingspartner. Ohne ihn hätte ich nie gewusst, wozu ich fähig bin."

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