Österreich

Mama will "seiner Frau in die Augen sehen"

Heute Redaktion
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Opfer Arnel und Jasmina.
Opfer Arnel und Jasmina.
Bild: privat

Am 25.7 trifft ibira M. auf jene Frau, die ihren Sohn erstochen haben soll. Jasmina M. wird wegen Mordes am Wiener DJ Arnel M. der Prozess gemacht: "Sie hat unser Leben zerstört."

Zum ersten Mal seit der Bluttat im Februar stand ibira M. gestern in Wien am Grab ihres Sohnes. Die 61-Jährige kann noch immer nicht fassen, dass ihr Kind nicht mehr lebt. Arnel M. (40) soll von seiner Frau Jasmina in ihrer Wohnung in Wien-Liesing durch einen wuchtigen Stich ins Herz getötet worden sein.

Frage nach dem Motiv

Die 38-Jährige (es gilt die Unschuldsvermutung) sagte im Verhör aus, dass Arnel sie und die Kinder (18 und 12 Jahre) geschlagen habe. "Alles gelogen", schluchzt ibira M. gestern im Gespräch mit "Heute". "Sie hat meinen Sohn oft erniedrigt und wie einen Hund behandelt."

Auch Arnels Bruder Azur M. ist extra aus Bosnien angereist, um seiner Mutter während des Prozesses beizustehen. "Die Frau hat unser Leben und das ihrer Kinder zerstört. Arnel war ein guter Ehemann und Vater. Er hat das nicht verdient", beteuert er. Die Familie des DJs hofft heute zu erfahren, warum Jasmina M. zum Messer griff. "Sie soll mir in die Augen schauen und sagen, wieso sie mir den Sohn genommen hat," so die weinende Mutter des Toten.

Absolute Tragödie

Laut Staatsanwaltschaft soll die 38-Jährige weder aus einer Notwehrlage noch aus Angst heraus zugestochen haben: "Sie tötete ihren Ehemann, weil sie zornig und wütend war." Auch Arnels Verwandte wussten von wilden Streitereien. Am Tag der Bluttat soll das Paar wieder in einen heftigen Disput geraten sein. Mama ibira macht sich Vorwürfe: "Er hat noch versucht, mich anzurufen. Aber ich habe es nicht gehört."

Besonders tragisch: "Arnel hatte Zukunftspläne. Er wollte für seine Familie ein kleines Haus am Meer kaufen", erzählt Azur. Die Angehörigen des DJs werden mittlerweile alle psychologisch betreut. "Meine Mandanten hoffen auf eine wirklich gerechte Strafe für diese fürchterliche Tat", so Opfervertreterin Astrid Wagner.

(red)