Niederösterreich

Manager kassierte zu Unrecht fast 40.000 € Sozialhilfe

Ein Rumäne (59) soll im Hotel seiner Partnerin in Tschechien gelebt und gearbeitet, aber über 80.000 € Sozialleistungen kassiert haben.

Ein rumänischer Manager erschlich sich im Monat rund 1.000 Euro vom Staat - über viele Jahre!
Ein rumänischer Manager erschlich sich im Monat rund 1.000 Euro vom Staat - über viele Jahre!
Istock (Symbol)

Ein 59-Jähriger aus dem Bezirk Gmünd soll über viele Jahre den Staat und das Land NÖ betrogen haben - in Summe soll der Lebemann und "Hotelmanager" von Jänner 2014 bis Jänner 2022 zu Unrecht 82.629,71 Euro an Mindestsicherung und Heizkostenzuschuss vom Staat und Land Niederösterreich kassiert haben.

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    Der Prozess fand am Landesgericht Krems statt.
    Der Prozess fand am Landesgericht Krems statt.
    Bild: picturedesk.com

    Hotelmanager in Tschechien

    Der 59-jährige gebürtige Rumäne lebt seit über 25 Jahren in Österreich, ist geschieden, hat aber einen guten Draht zur Ex-Frau und galt in Österreich als arbeitsunfähig, hatte im Bezirk Gmünd seinen Hauptwohnsitz. Die meiste Zeit soll er aber bei seiner Freundin in Tschechien verbracht haben. Die Asiatin betrieb dort ein Hotel, in deren Abwesenheit soll er den Beherbergungsbetrieb auch geführt haben.

    Nachbar ließ ihn auffliegen

    Nebenbei soll er noch ab und zu bei einer anderen Freundin im Bezirk Gmünd genächtigt haben. Ein Nachbar ließ den Rumänen schließlich auffliegen. Denn ihm kamen die sporadischen Besuche des 59-Jährigen mit Sack und Pack im Bezirk Gmünd suspekt vor. 

    Bei einer behördlichen Kontrolle in der Wohnung des 59-Jährigen wurden schließlich keine persönlichen Gegenstände, keine Zahnbürste, keine Kleidung des Rumänen gefunden. Nicht einmal Strom gab es im Apartment.

    "Ich war halt viel unterwegs. Einige Angaben habe ich im Antrag halt vergessen" - so der Angeklagte (59) zur Richterin.

    Beim Prozess wegen Betruges in Krems leugnete der Angeklagte jegliche Absicht: "Ich war halt viel unterwegs und wusste es auch nicht, dass ich Übernachtungen bei meiner Freundin im Bezirk Gmünd melden hätte müssen." Er hätte diese Angaben im Antrag einfach vergessen.

    6 Monate Gefängnis

    "Unglaubwürdig, sie wollen uns für dumm verkaufen", meinte die Richterin und verurteilte den 59-Jährigen wegen gewerbsmäßigen, schweren Betruges zu 20 Monaten teilbedingter Haft (nicht rechtskräftig). Die Schadenssumme wurde schlussendlich mit 37.141 Euro festgelegt, denn erst ab dem Jahr 2018 war der Scheinwohnsitz durch die Behördenbesuche nachweislich belegbar. Sechs Monate muss der Rumäne absitzen, sowie die knapp 40.000 Euro zurückzahlen.