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Manchester City: Zwei Milliarden Euro für den CL-Titel

Noch ein Sieg fehlt Manchester City für den ganz großen Triumph. Der englische Klub greift am Samstag gegen Inter Mailand nach dem CL-Titel. 

Heute Redaktion
Manchester City hat so viel Geld in die Hand genommen, wie kaum ein anderer Klub in den letzten 15 Jahren.
Manchester City hat so viel Geld in die Hand genommen, wie kaum ein anderer Klub in den letzten 15 Jahren.
Imago Images

2008 hat Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan den englischen Mittelständler übernommen, zu einer der besten Adressen im europäischen Fußball gemacht. Einen Verein, der lange in der Bedeutungslosigkeit der zweiten, teilweise sogar dritten englischen Liga herumkrebste. Und plötzlich ein europäisches Schwergewicht ist. 

Sieben Meistertitel haben die "Skyblues" unter den Investoren aus Abu Dhabi bereits eingefahren, dazu kommen drei FA-Cup-Titel, sechs Erfolge im Ligacup und immerhin drei Titel im Community Shield, dem englischen Supercup. Doch eine Trophäe fehlt in der mittlerweile gut gefüllten Vitrine des englischen Topklubs noch: der Champions-League-Sieg. Am Samstag haben die "Skyblues" im Finale von Istanbul gegen Inter Mailand nun die Chance, sich endlich Europas Fußballkrone aufzusetzen. 

15 Jahre, zwei Milliarden Euro

15 Jahre lang strebte der Klub dieses Ziel an, ist einen – vor allem finanziell – weiten Weg gegangen. Denn die Investoren aus der Wüste machten unglaubliche zwei Milliarden Euro für Transfers locker – da sind Gehälter und Prämien freilich noch gar nicht eingerechnet. Ein Blick auf die teuersten Transfers der Citizens zeigt den Millionen-Wahnsinn: Jack Grealish (117,5 Millionen Euro), Kevin de Bruyne (76 Millionen Euro), Ruben Dias (71,6 Millionen Euro), Rodri (70 Millionen Euro), Riyad Mahrez (67,8 Millionen Euro) – die Top Fünf kosteten 400 Millionen Euro. 

Die Liste ließe sich freilich nahezu endlos weiterführen. Mit etwa Star-Stürmer Erling Haaland auf Rang neun. Der Norweger kostete "nur" die festgeschriebene Ablöse von 60 Millionen Euro. Bisher haben die City-Millionen den Champions-League-Titel noch nicht ermöglicht. Das könnte sich ändern. Auch, weil die Elf von Star-Coach Pep Guardiola klar in der Favoritenrolle ist. Bisher war ein verlorenes Finale 2021 das höchste der Gefühle. "Wir müssen die Champions League gewinnen. Früher oder später musst du in Europa gewinnen, um das nächste Level zu erreichen", meinte der Katalane. 

Die City-Shoppingtour ist natürlich nicht gänzlich ohne Kritik geblieben. Nach Enthüllungen des "Spiegel" aus dem Jahr 2018 sollen die "Skyblues" klar gegen Finanzregeln der UEFA verstoßen haben, dafür wurden sie eigentlich für zwei Jahre aus der "Königsklasse" ausgeschlossen. Ein Urteil, das der Internationale Sportgerichtshof CAS kippte. Die Vorwürfe seien nicht eindeutig belegbar oder verjährt. 

Einer Untersuchung der Premier League zufolge soll City seit 2008 mehr als 100 Mal gegen Finanzregeln der Liga verstoßen haben. Die Ermittlungen laufen.