Welt
Manchester: Noch nicht alle Opfer identifiziert
Ein Dschihadist sprengt sich bei einem Konzert in die Luft: 22 Menschen sterben, 59 werden verletzt, darunter zwölf Kinder. Was man bisher weiß.
Es sind Szenen des wahren Grauens, die sich am späten Montagabend kurz nach dem Manchester-Konzert des US-amerikanischen Teenie-Idols Ariana Grande abspielten.
Um 22.30 Uhr Ortszeit spazierte ein Mann mit einer Tasche in den Kassabereich der Konzertarena. Trauben an Menschen strömten ihm entgegen, der Gig war gerade zu Ende gegangen. Plötzlich zündete der Mann, der später als Salman Ramadan Abedi identifiziert wurde, eine selbstgebaute Splitterbombe – zusammen mit 22 Menschen, darunter Kinder und Teenager, jagte er sich in die Luft. 59 weitere Musikfans wurden bei dem Anschlag teils schwerst verletzt.
Das jüngste Opfer des Anschlages, die kleine Saffie Rose R., wurde nur acht Jahre alt. 24 Stunden nach dem Attentat suchten Angehörige immer noch ihre Liebsten via Twitter – zu diesem Zeitpunkt waren noch immer nicht alle Opfer identifiziert.
In dem riesigen Veranstaltungsgebäude brach Panik aus. Hunderte Besucher versuchten gleichzeitig die Konzertarena durch andere Ausgänge zu verlassen: Amateur-Videos zeigten die dramatischen Augenblicke nach der Explosion.
23-jähriger Verdächtiger festgenommen
Noch in der Nacht rückten Polizei, Anti-Terror-Einheit und Rettungskräfte zu einem Großeinsatz aus. Wenig später wurde ein Mann in einem Auto gestellt und festgenommen – inwieweit er mit der Bluttat in Verbindung stehen soll, wurde nicht bekannt.
Um die Mittagszeit kam es im Süden von Manchester zu einer weiteren Festnahme, welche auch von den Behörden bestätigt wurde. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um den 23-jährigen Bruder des Attentäter handeln.
Zwei Häuser wurden gestürmt, in einem sollen die Einsatzkräfte eine kontrollierte Explosion ausgelöst haben.
Großbritannien trauerte um Opfer
Die britische Premierministerin Theresa May reiste am Dienstag in ein Spital in Manchester um die zwölf, bei dem Anschlag verletzten, Kinder zu besuchen.
Im ganzen Land wurde um die Opfer des blutigen Selbstmordanschlages getrauert. Auch Queen Elizabeth II. und die Royal Family legten bei einer Gartenparty im Buckingham Palace eine offizielle Schweigeminute ein.
Die geschockte Pop-Sängerin Ariana Grande sagte unterdessen ihren nächsten Auftritt in London ab. Auch die weiter Welttournee soll derzeit auf Eis liegen, wie das amerikanische Klatsch-Portal "TMZ" wissen will.
Alle Ereignisse nach dem verheerenden Attentat in Manchester können Sie in unserem Live-Ticker HIER nachlesen. (rcp)