Die sogenannte "N****schnitte" gehört beim Dorffest der Aargauer Gemeinde Mandach dazu. Bei der lokalen Spezialität handelt es sich um ein Süßgebäck, bestehend aus dunklem Biskuit-Teig, einer Schicht Vanille-Crème und einer Schokoladenglasur.
Warum der umstrittene Name auch heute noch verwendet wird? Weil "noch niemand einen passenderen Namen gefunden hat", wie es auf der Website der Gemeinde heißt.
"Alte Tradition"
"Die Bezeichnung der Mandacher Spezialität ist eine alte Tradition und keineswegs despektierlich oder rassistisch begründet", sagt Gemeindeschreiber Martin Hitz auf Anfrage von Munchies.
Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus sieht das übrigens genauso. Auch wenn der Name "verletzend wirkt", stellt er keinen Verstoß gegen die Rassismustrafnorm dar. Diese würde nur dann vorliegen, wenn einer Person oder eine Gruppe die Menschenwürde abgesprochen wird. In diesem Fall sei dem nicht so.
Auch in Österreich gibt es Gerichte, die aufgrund ihrer traditionellen Namen immer wieder für Diskussionen sorgen. Der bekannteste Fall ist wohl das "Mohr im Hemd". Vor drei Jahren sorgte der Nachtisch für Aufruhr in einem Wiener Kindergarten. Ein Vater beschwerte sich über die "altbackene Bezeichnung" für den Schokokuchen. Seiner Meinung nach würde der Name die Vorstellung transportieren, "dass schwarze Menschen zum Anbeißen sind", wie er dem "Standard" erklärte. Für Diskussionen sorgt immer wieder auch das "Zigeunerschnitzel" - mehr dazu hier >>>
(red/slo)