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Mandela laut Dokument in "vegetativem Zustand"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nelson Mandela befindet sich weiter in einem kritischen Zustand. Gerichtsdokumenten zufolge soll sich der 94-Jährige sogar in einem "dauerhaft vegetativen Zustand" befinden. Ärzte dürften bereits geraten haben, die künstliche Beatmung einzustellen und Mandela weitere Leiden zu ersparen. Inzwischen verfolgt Südafrika mit Empörung den Familienstreit im Hause Mandela.

Nelson Mandela befindet sich weiter in einem kritischen Zustand. Gerichtsdokumenten zufolge soll sich der 94-Jährige sogar in einem "dauerhaft vegetativen Zustand" befinden. Ärzte dürften bereits geraten haben, die künstliche Beatmung einzustellen und Mandela weitere Leiden zu ersparen. Inzwischen verfolgt Südafrika mit Empörung den Familienstreit im Hause Mandela.

Die Ärzte des todkranken früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela haben seiner Familie laut Gerichtsdokumenten von vergangener Woche geraten, die lebenserhaltenden Geräte im Krankenhaus abzuschalten.

Mandela befinde sich in einem "dauerhaften vegetativen Zustand" und werde künstlich beatmet, heißt es in dem Dokument, aus dem die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag zitierte. Die Familie Mandelas erwäge diese Option, um die Leiden des 94-Jährigen nicht zu verlängern. Die Erwartung seines "baldigen Todes" sei ernsthaft begründet. 

Südafrikas Präsident Jacob Zuma bezeichnete Mandelas Zustand nach einem Besuch im Krankenhaus von Pretoria am Donnerstag als "kritisch, aber stabil".

Familienstreit überschattet Sorge um Mandela

Die Angehörigen des Friedensnobelpreisträgers hatten das Dokument zum Zustand Mandelas am 26. Juni vor Gericht in Mthatha vorgelegt, wo über die Umbettung von drei verstorbenen Kindern Mandelas entschieden wurde. Am Donnerstag wurden die sterblichen Überreste wieder in dessen Heimatdorf Qunu beigesetzt.

Ein Gericht hatte die Rückverlegung angeordnet, nachdem der älteste Enkel Mandelas, Mandla, gegen den Willen der übrigen Familie die sterblichen Überreste aus Qunu in sein Heimatdorf Mvezo hatte umbetten lassen. Dies ist zwar auch der Geburtsort Nelson Mandelas. Doch zog dieser früh nach Qunu um, so dass er diesen Ort als seinen eigentlichen Heimatort betrachtet.

Mandla Mandela beteuert, nur im Sinne seines Großvater gehandelt zu haben. Der 38-Jährige beschuldigte die übrige Familie, aus Geldgier gegen ihn vorzugehen. Die Lage ist verworren, denn niemand scheint eine verbindliche Willenserklärung Mandelas zu haben.

Empörung in ganz Südafrika

Königshaus der Themba ist empört. Dem Ansehen des größten Sohnes dieses Volkes, Nelson Mandela, werde durch "den Zank in der Mandela-Familie" großer Schaden zugefügt, klagte der Vertreter des Königshauses, Häuptling Thanduxolo Mtirara, im Radio. Er kritisierte scharf den "mangelnden Respekt" vor den Toten der Familie - und vor allem vor Südafrikas schwer krankem Nationalhelden. "Wir glauben, dass das Vermächtnis des alten Mannes beschädigt wird."

Auch die Regierung und Millionen von Südafrikanern verfolgen erschrocken den Familienzwist, der offen vor Gericht und vor den Kameras und Mikrofonen der internationalen Medien ausgetragen wird.