Politik

Manfred Juraczka neuer Wiener ÖVP-Chef

Heute Redaktion
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Der Mann mit dem nicht ganz einfach zu schreibenden Namen ist jetzt offiziell Wiener ÖVP-Chef: Manfred Juraczka (43) wurde am Samstag zum neuen Obmann gekürt. Er erhielt bei der Wahl am 34. Landesparteitag der Stadt-Schwarzen 92,9 Prozent der gültigen Delegiertenstimmen.

Der nicht amtsführende Stadtrat und ehemalige stellvertretende Bezirksvorsteher von Hernals folgt auf Christine Marek, die sich im September des Vorjahres als Obfrau verabschiedet hat.

"Neustart notwendig"

Die internen Turbulenzen in der Vergangenheit waren wohl mit ein Grund, warum für den Parteitag das simple Motto "Willkommen zum Neustart" gewählt worden war. Auch Juraczka konstatierte: "Dieser Neustart ist notwendig, machen wir uns nichts vor." Das Wahlergebnis 2010, interne Diskussionen und bescheidene Meinungsumfragen hätten gezeigt, dass es nicht so weitergehen könne.

Mehr Macht für die Basis

"Ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen, um die vielzitierte Basis noch viel stärker als bisher in die politische Arbeit einzubinden", versprach der Neo-Obmann in seiner Rede. Er versicherte, dass er es durchaus als Kompliment verstehe, wenn jemand sage: "Der kommt ja direkt aus der Partei." Darauf sei er stolz: "Woher soll ich denn sonst kommen, aus der Wundertüte?"

Schelte für die SPÖ

"Liebe Freunde, heben wir das große Potenzial der Wiener ÖVP", forderte Juraczka die Delegierten auf. Wobei sich die Arbeit weniger der Partei, sondern der "großartigen Heimatstadt" Wien widmen müsse. Mit dieser steht es - jedenfalls was die politischen Rahmenbedingungen betrifft - laut Juraczka aber nicht zum Besten. "Die Wiener SPÖ ist träge, verkrustet, unbeweglich, erneuerungsresistent, aber dafür in einem hohen Maß selbstgefällig", urteilte er etwa über die stärkste Kraft im Wiener Rathaus.

Kritik für "linke Politik" der FPÖ

Auch für die Grünen oder die FPÖ setzte es Kritik, interessanterweise für beide unter anderem wegen "linker Politik". Denn auch die Freiheitlichen würden sich angesichts von Forderungen nach einer Benzinpreisbindung oder nach einem Mindestlohn von 1.500 Euro immer öfter als "linke Kraft" positionieren, befand Juraczka. Die Volkspartei, so betont er, stehe hingegen für bürgerliche Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit oder Leistung.

APA/Red.

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