Österreich

Mängel an Elektro-Anlagen im Nationalparkcamp Lobau

Heute Redaktion
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Der Stadtrechnungshof Wien kritisiert in einem aktuellen Bericht Mängel bei den elektrischen Anlagen sowie gefährliche und ungesicherte Kabel im Nationalparkcamp Lobau.

In den am Donnerstag veröffentlichten Berichten des Stadtrechnungshofes wird die Umweltbildungseinrichtung für Wiener Schulklassen, Kindergärten und Horte der MA 49, das "Nationalparkcamp Lobau", kritisiert.

Sicherheitstechnische Überprüfungen der elektrischen Anlagen haben Mängel offen dargelegt und das Gefahrenpotenzial für die Menschen und Kinder vor Ort angesprochen. Die MA 49 sagte bereits zu, dass alle Mängel behoben werden.

Lose Kabel, defekte Leuchten, mangelnde Isolation

Der Stadtrechnungshof bemängelte unter anderem eine defekte Leuchte der Notbeleuchtungsanlage, herumhängende lose Kabel in einem Arbeitsraum, nicht beschriftete Elektroverteiler, mangelnde Isolation von Verteilerdosen sowie unzureichend befestigte Kabel bei Leuchten.

"Pächter sollten öfter von der Stadt Wien kontrolliert werden"

Der Stadtrechnungshof empfahl der Stadt Wien, die Pächter darauf hinzuweisen, dass alle elektrischen Anlagen bestimmten, regelmäßig wiederkehrenden Überprüfungen zu unterziehen sind und die finalen Protokolle auch zu überprüfen.

Sicherheitstechnische Anforderungen nicht erfüllt

Ein Großteil von den überprüften technischen Anlagen entsprach nicht den sicherheitstechnischen Anforderungen. So wurde zum Beispiel ein Kabel im Duschbereich verlegt, in dem keine elektrische Installation zulässig ist. In einem öffentlich zugänglichen WC fehlte hingegen die isolierende Abdeckung einer Verteilerdose.

Brandgefahr am Dachboden des Nationalparkcamps

Der Dachboden sollte lediglich zur Lagerung genutzt werden. Dort wurden jedoch Wände und Decken in Holz angebracht, provisorische Zimmer installiert. Die Brandgefahr sei dort aus diesem Grund besonders hoch, auch weil laut Bericht ein älterer Heizstrahler auf dem Teppich liegend zu finden war.

Dringende Klärung der Zuständigkeiten

Seit 2009 ist der Verein "UmweltBildungWien" mit dem Betrieb eines ganzjährigen Umweltbildungsangebots beauftragt und kann den Grund dafür gratis nutzen. Der Verein übernahm die Pflege der Camp-Räumlichkeiten, die MA 49 die Kosten der technischen Infrastruktur und die Betreuung der Grünflächen. In den Verträgen sei, laut Stadtrechnungshof, nicht klar kommuniziert, wer für die Erhaltung der elektrischen Anlagen verantwortlich sei. Auch das will das zuständige Magistrat in Zukunft ändern.

Die MA 49 ist das Magistrat der Forst- und Landwirtschaftsbetriebe der Stadt Wien. Sie sichert nachhaltig wichtige Lebensgrundlagen der Wiener Bevölkerung, da sie Wälder, Wiesen, Gebirgsflächen, Gewässer, Felder und Weingärten betreut und bewirtschaftet. Zuständig für dieses Magistrat ist Umweltstadträtin Ulli Sima (SP). (no)