Wirtschaft

Mango, Melonen und Co.– Früchte enthalten oft Pestizide

Greenpeace hat Obst aus Brasilien von einem unabhängigen Labor auf Pflanzengifte testen lassen – das Ergebnis ist alarmierend! Die Details:

Ein Greenpeace-Test zeigt: Früchte aus Brasilien enthalten häufig in der EU verbotene Pestizide
Ein Greenpeace-Test zeigt: Früchte aus Brasilien enthalten häufig in der EU verbotene Pestizide
Greenpeacce

Rund zwei Drittel der Proben, darunter Papaya und Mango, waren mit gesundheitsgefährdenden oder umweltschädlichen Pestiziden belastet. Auf jedem fünften Obst wurden sogar Wirkstoffe gefunden, die in der EU nicht mehr verspritzt werden dürfen. Nicht selten werden jedoch diese Pflanzengifte in der EU für den Weltmarkt hergestellt. Denn das ist bislang legal.

Auch das Unternehmen Nufarm profitiert davon und verkauft etwa über seinen Standort in Linz den "Bienenkiller" Imidacloprid. Der umstrittene EU-Mercosur-Handelspakt würde den Gift-Kreislauf weiter beschleunigen. Greenpeace fordert von Wirtschaftsminister Kocher, sich beim morgigen Treffen der EU-Handelsminister:innen klar für ein Ende von EU-Mercosur einzusetzen.

"Gift-Kreislauf"

"Die Ergebnisse des Tests zeigen einen besorgniserregenden Gift-Kreislauf. Europäische Agro-Chemie-Konzerne produzieren Pflanzengifte, die auf unseren Feldern seit Jahren verboten sind und machen damit in Ländern wie Brasilien ein großes Geschäft. Die Pestizide gefährden die Natur und Menschen vor Ort und landen schlussendlich durch importierte Lebensmittel wieder auf unseren Tellern", kritisiert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.

Untersucht wurden im Test 16 Proben von Früchten, darunter Mangos, Papayas, Limetten, Feigen, Trauben und verschiedene Melonen. Mehr als zwei Drittel der Proben waren mit Pestizid-Rückständen belastet. Bis zu fünf verschiedene Wirkstoffe wurden auf einzelnen Proben nachgewiesen. Drei Proben (Papaya, Honigmelone und Zuckermelone) enthielten Pestizide, die in der EU seit Jahren nicht eingesetzt werden dürfen. Darunter etwa Imidacloprid, das für wichtige Bestäuber-Insekten sehr giftig ist, Carbendazim, das genetische Defekte erzeugen kann und Cyromazin, das die Fortpflanzungsfähigkeit von Menschen schädigen kann.

Pakt "eine Absage erteilen"

Mindestens eines dieser hochproblematischen Pestizide wird auch über Österreich verkauft, wie eine Greenpeace-Recherche zeigt. "Imidacloprid ist ein echter Bienenkiller und seit 2020 in der EU verboten. Bereits ein Teelöffel reicht aus, um 500 Millionen dieser wichtigen Bestäuber zu töten. Es ist verantwortungslos und unmoralisch, dieses Gift dennoch weiter zu exportieren", sagt Theissing-Matei.

Noch in diesem ersten Halbjahr will die EU-Kommission den umstrittenen EU-Mercosur-Pakt abschließen. Dieser würde den Giftkreislauf zwischen der EU und Südamerika weiter beschleunigen. Denn mit dem Abkommen sollen etwa die Zölle auf 90 Prozent der EU-Chemikalienexporte, darunter auch Pestizide, fallen. Der Pakt würde daher unweigerlich dazu führen, dass Ackergifte billiger zu kaufen sind und somit stärker eingesetzt werden. "Bundesminister Martin Kocher muss diesem Gift-Pakt bei dem Treffen der EU-Handelsminister ein für alle Mal eine Absage erteilen", fordert Theissing-Matei.

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