Österreich

Mann 100 Meter von Lawine mitgerissen – tot

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Bei dem tödlich verunglückten Wanderer handelt es sich um einen 64-Jährigen aus Wien. Eine 57-jährige Frau, ebenfalls aus der Bundeshauptstadt, wurde schwer verletzt.

Die Polizei hat am Sonntag weitere Details zum Lawinenunglück bekanntgegeben, das sich am Samstag auf der Rax in NÖ ereignet hatte. Bei dem tödlich verunglückten Wanderer handelt es sich um einen 64-Jährigen aus Wien. Eine 57-jährige Frau, ebenfalls aus der Bundeshauptstadt, wurde schwer verletzt.

Die beiden hatten gemeinsam eine Wanderung auf die Rax unternommen. Anders als zunächst angenommen, waren sie nicht mit einer zwölfköpfigen Gruppe unterwegs. Der Mann und die Frau stiegen gegen 12.45 Uhr den Törlweg auf. In etwa 1.380 Metern Seehöhe führt der Weg nahe an der Törlrinne vorbei. Als sie sich der Rinne näherten, löste sich rund 300 Höhenmeter oberhalb - die Schneedecke war in dem Bereich bis zu zwei Meter dick - eine etwa 80 Meter breite Nassschneelawine.

Die beiden wurden von den Schneemassen erfasst und laut Polizei etwa 100 Meter über bisweilen steiles Felsgelände mitgerissen. Sie kamen schließlich am Rand des Grabens zum Liegen. Der Mann wurde zur Gänze verschüttet, die Frau teilweise. Die Lawine donnerte noch weitere rund 400 Meter talwärts, bevor sie in einer Schuttrinne zum Stillstand kam.

Arzt leistete Erste Hilfe

Zeugen des Unglücks stiegen sofort ab, um bei der Bergung zu helfen. Eine Dreiergruppe, die bergwärts unterwegs war, hörte die Hilferufe der Frau. Ein Arzt, der mit der Gruppe unterwegs war, leistete der 57-Jährigen Erste Hilfe.

Der 64-jährige Herbert M. wurde in unmittelbarer Nähe der Frau gefunden. Für ihn kam jede Hilfe zu spät, der Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die schwer verletzte Frau wurde vom Notarzthubschrauber Christophorus 3 mit dem Tau geborgen und ins UKH Meidling gebracht. Die Leiche des 64-Jährigen wurde vom Polizeihubschrauber der Flugeinsatzstelle Wien Meidling geborgen und ins Tal geflogen.

Fremdverschulden konnte nicht festgestellt werden, hieß es von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Bei den Erhebungen im Bereich des Lawinenanrisses und entlang der Lawine seien keine Spuren von Menschen gefunden worden, die den Abgang ausgelöst haben könnten.

(wes)