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Mann (20) fährt Polizistin an und verletzt sie schwer

In Winterthur Seen ist die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort. Eine Polizistin wurde von einem 20-Jährigen angefahren.

Heute Redaktion
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Ein Lesereporter unseres Schwesternmediums "20 Minuten" war mit seinen Kollegen beim Mittagessen, als sie plötzlich einen Schuss hörten. Mehrere Polizei- und Ambulanzfahrzeuge eilten zum Ort des Geschehens. "Eine verletzte Person lag mitten auf der Straße. Die Polizei hat sie mit einer Blache abgedeckt." Die Straße in Winterthur Seen sei gesperrt worden.

Die Kantonspolizei Zürich bestätigt einen Großeinsatz. Laut Thomas Würgler, dem Kommandanten der Kantonspolizei, wurde eine 39-jährige Polizistin bei einer Polizeisperre in Winterthur Seen von einem 20-jährigen Schweizer angefahren und schwer verletzt.

Warnschuss abgegeben

Der junge Mann habe mutmaßlich bei einer Autogarage in Neftenbach einen Einbruch begangen und einen schwarzen BMW der Luxusklasse entwendet. Bei der durch die Kantonspolizei Zürich eingeleiteten Fahndung konnte das besagte Fahrzeug in Winterthur gesichtet werden.

Als die Polizei ihn mit einer Straßenblockade an der Tösstalstraße stoppen wollten, drückte der Mann aufs Gas, durchbrach die Sperre und fuhr dabei die 39-jährige Polizistin an. Eine weitere Polizistin konnte sich durch einen Sprung in Sicherheit bringen und gab anschließend einen Schuss auf das Fluchtfahrzeug ab.

Der 20-jährige Mann fuhr, nachdem er die Polizeisperre durchbrochen hatte, unbeirrt weiter — mehrere Polizeipatrouillen nahmen die Verfolgung auf. Schließlich konnte das Fahrzeug in Hofstetten von der Straße gedrängt und angehalten werden. Dabei wurden mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt. Der 20-jährige Schweizer wurde verhaftet.

Beim Verband Schweizerischer Polizeibeamter VSPB ist man schockiert ob des Vorfalls. Generalsekretär Max Hofmann sagt: "Der Mann hat ohne jeglichen Respekt gehandelt und in Kauf genommen, jemanden zu töten." Er wünscht der Polizistin, dass sie schnell wieder auf die Beine kommt. "Alle 26'600 Mitglieder des Verbandes stehen hinter ihr und wünschen ihr die beste Genesung."

Es sei leider nicht das erste Mal, dass Polizisten bewusst und gezielt angefahren würden. "Erst kürzlich wurde eine Kollegin der Kantonspolizei Waadt in Frankreich gewollt angefahren. Das Ziel des Täters sei gewesen, die Polizistn zu töten." Einschüchtern würden solche Vorfälle die Polizisten nicht. "Klar wird einem umso mehr bewusst, was im Polizistenalltag alles passieren kann", sagt Hofmann. Polizisten würden aber auf solche Situationen so gut wie möglich vorbereitet, damit sie rasch und korrekt handeln könnten.