Österreich

Mann (26) gesteht Mord in Wien – ist dennoch frei

Heute Redaktion
13.09.2021, 13:47

Ein dubioser, rätselhafter Fall beschäftigt derzeit die Wiener Kripo: Ein 26-Jähriger ging zur Polizei und gestand eine Vergewaltigung samt Mord beim Donaukanal. Dennoch ist er auf freiem Fuß.

Weil ihn angeblich das schlechte Gewissen plagte, spazierte ein 26-jähriger Afghane am 15. April in Wien-Mitte in das Wachzimmer und gestand einen möglichen Sexualmord. Laut dem 26-Jährigen soll er am 14. April gegen 22 Uhr am Donaukanal (nächst der Brücke beim Herrmannpark) eine rund 20 bis 25 Jahre alte blonde Frau vergewaltigt haben.

Dabei gab der Mann an, dem Opfer den Mund zugehalten und missbraucht zu haben. Dann stieß er angeblich die Frau in die Fluten. Laut der Aussage des Mannes stand der Frau dabei das Wasser bis zum Hals – der 26-Jährige flüchtete zu Fuß.

Nicht glaubwürdig

Der Asylwerber konnte einerseits die Kleidung der Frau beschreiben – wie etwa eine elastische Hose sowie gab er an, dass sie ein dunkles, langärmliges Oberteil getragen habe.

Anderseits kam den Beamten die Schilderung offenbar nicht glaubwürdig vor. In der Folge übernahm das Landeskriminalamt die Amtshandlung und meldete der Staatsanwaltschaft Wien die Sachlage, diese entschied jedoch: Anzeige auf freiem Fuß. Es wurde also keine U-Haft verhängt.

Im Polizeibericht wurde noch extra vermerkt: Sollte in der Donau (NÖ, Ungarn, Slowakei) eine weibliche Leiche gefunden werden, bitte um sofortige Meldung ans Landeskriminalamt. Laut einem Ermittler wurde dem Fall nicht die nötige Ernsthaftigkeit geschenkt: "Möglich, dass sich der Mann das alles ausgedacht hat. Aber was, wenn nicht?"

Anzeige auf freiem Fuß

Auf "Heute"-Anfrage sagte Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft Wien: "Die Geschichte war von Anfang an nicht ganz schlüssig. Es gibt auch keine Vermisstenanzeige, die passen würde und eben kein Opfer. Es wurde aber alles gesichert, wir wissen wo wir den Herren finden. Eine Anzeige wegen des Verdachtes der Vergewaltigung wurde gelegt, da aber kein dringender Tatverdacht besteht, wurde der Mann eben nur auf freiem Fuß angezeigt."

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