Österreich

Mann (28) schoss Steinadler ab - 2.000 Euro Strafe

Heute Redaktion
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Bild: ZOOM-Tirol

Nach einem Adlerabschuss hat der Prozess gegen einen 28-jährigen Südtiroler am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht in einer Diversion in der Höhe von 2.000 Euro geendet. Dem Angeklagten war vorgeworfen worden, im Juni des vergangenen Jahres im Ötztal einen männlichen Steinadler getötet zu haben.

"Der Geldbetrag hat meiner Meinung nach die höchste generalpräventive Wirkung", begründete Richter Thomas Dampf seinen Beschluss. Der Südtiroler musste sich wegen des Vergehens der vorsätzlichen Schädigung des Tierbestandes und der Tierquälerei verantworten.

Mit dem Abschuss des Adlers hätte der 28-Jährige mindestens 20 Prozent des Brutvorkommens der Steinadler im europäischen Vogelschutzgebiet "Ötztaler Alpen" beeinträchtigt, erklärte der Richter.

Angeklagter bekannte sich schuldig

Der Angeklagte bekannte sich schuldig, den Schuss abgegeben zu haben, meinte aber er hätte den Adler damit lediglich erschrecken wollen. "Ich habe ein Rehkitz schreien gehört und den Adler in der Luft kreisen gesehen. Mit dem Schuss wollte ich den Adler nur vertreiben", beteuerte der Südtiroler.

"Ich weiß, dass ein Steinadler ein seltenes Tier ist, aber mir hat das Rehkitz so leidgetan", fügte er hinzu. Ein Querschläger hätte das Tier getötet, meinte der Angeklagte.

Eine deutsche Wandergruppe, die zum Zeitpunkt des Schusses vor Ort war, schilderte die Situation laut Dampf jedoch anders. Sie hätten kein Rehkitz in der Umgebung gesehen. "Außerdem hat eine gerichtsmedizinische Untersuchung des Adlers ergeben, dass ihn ein direkter Durchschuss getötet hat", erklärte der Richter. Die Diversion war vorerst nicht rechtskräftig.