Österreich

Mann (39) schlug Freundin: Sprachbarriere vor Gericht

Heute Redaktion
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Der Angeklagte (re.) mit seinem Anwalt.
Der Angeklagte (re.) mit seinem Anwalt.
Bild: Daniel Schreiner, heute.at

Ein 39-Jähriger soll im Frühling seine damalige Freundin eingesperrt und geschlagen haben, vor Gericht gab es das eine oder andere "Hoppala".

Ein 39-Jähriger soll im März seine (mittlerweile Ex-)Freundin geschlagen haben, zuvor soll er sie mehrmals eingesperrt haben – das hatte die Rumänin gegenüber der Polizei angegeben. Bereits im November wurde in St. Pölten verhandelt, der Richter vertagte aber, weil ihm die Sprachkenntnisse der Frau nicht gut genug waren – "Heute" berichtete.

Am Mittwoch wurde mit Dolmetscher weiterverhandelt, ganz schienen die Sprachprobleme aber nicht ausgeräumt. "Wie haben Sie den Angeklagten kennengelernt?", wollte der Richter wissen. Der Dolmetscher übersetzte für die Rumänin: "Wir haben gechattet und uns dann gepaart." – "Getroffen! Getroffen haben wir uns, nicht gepaart", fuhr die Frau ihm sofort ins Wort.



Absicht oder nicht?

Nach einer zähen Einvernahme war schlussendlich immer noch nicht ganz klar, ob die Rumänin absichtlich eingesperrt worden war, oder der Angeklagte versehentlich zugesperrt hatte, wie er behauptete. Glaubwürdig fand der Richter aber, dass es einen Faustschlag gegeben hatte.

Schlussendlich plädierte der Angeklagte dann doch sehr zögerlich auf schuldig. "Ich habe selten jemanden gesehen, der so wenig Einsicht gezeigt hat", meinte der Richter. Das Urteil: Freispruch in Sachen Freiheitsentzug, Schuldspruch bezüglich der Körperverletzung. Mit sieben Monaten bedingt, ein paar tausend Euro Geldstrafe und Aggressionstherapie kam der 39-Jährige in Anbetracht mehrerer Vorstrafen glimpflich davon. Er nahm das Urteil an – nicht rechtskräftig.





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