Österreich

Mann verprügelt Frau: Vom Gerichtssaal gleich in Haft

Prozess am Gericht Korneuburg: Ein 45-jähriger Türke wurde nicht rechtskräftig schuldig gesprochen, die Liste der Anklagepunkte war lang.

Heute Redaktion
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Der Angeklagte musste sich am Landesgericht Korneuburg verantworten.
Der Angeklagte musste sich am Landesgericht Korneuburg verantworten.
Bild: Daniel Schreiner

Am Montag wurde die Verhandlung gegen einen 45-Jährigen fortgesetzt: Freiheitsentziehung, Nötigung, Körperverletzung, Kindesentziehung: Die Liste der Anklagepunkte war lang.

Der in der Türkei geborene Angeklagte weist insgesamt bereits fünf, davon eine einschlägige Vorstrafe auf.

Frau mehrmals ins Gesicht geschlagen

Er soll seine damalige Ehefrau unter einem Vorwand zu einem angemieteten Haus im Bezirk Bruck gelockt haben ("Heute" berichtete). Bereits davor hatte es immer wieder Eheprobleme gegeben, die Frau wollte sich scheiden lassen.

Als die Frau dort eine Matratze und ein Kopfpolster entdeckte, wollte sie flüchten, daraufhin soll der 45-Jährige laut Anklage die Frau am Hals gepackt und ihr mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Dann knebelte er sie mit Klebebändern und legte ihr Handschellen an, nötigte sie zum Verbleib im Kellerabteil. Die Frau erlitt ein Brillenhämatom, Schädel- und Nasenprellungen. Mehrere Stunden soll das Martyrium gedauert haben, bis die Frau flüchten konnte.

Zwei Jahre Zusatzstrafe für Angeklagten

Mit dem gemeinsamen Kind soll der Angeklagte in die Türkei geflüchtet sein. Wegen der Straftat wurde er vor einigen Jahren in seinem Heimatland zu einer bedingten Haft (vier Monate und 15 Tage) verurteilt.

Nun musste sich der Türke auch vor der österreichischen Justiz verantworten. Das Urteil: Zwei Jahre Zusatzstrafe. Weil er keinen festen Wohnsitz angab, wurde der Angeklagte sofort nach dem Prozess in U-Haft genommen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (wes, Lie)