Ein Autofahrer ist auf einem Kirchweihfest in Großwallstadt in Unterfranken (zwischen Würzburg und Frankfurt/Main) in eine Gruppe feiernder Menschen gefahren. Es gab fünf Leichtverletzte, wie die Polizei mitteilte. Es sei noch unklar, ob es ein Unfall war oder ob der 58-jährige Fahrer vorsätzlich auf die Personengruppe zufuhr, hieß es. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, der Mann könnte einen Herzinfarkt gehabt haben. Die Kerb - das Kirchweihfest - wurde nach dem Vorfall abgebrochen.
Der Vorfall passierte am späten Nachmittag in der Innenstadt von Großwallstadt. Der Fahrer sei auf einer Straße in eine Gruppe junger Erwachsener gefahren, sagte der Polizeisprecher. Zuerst hatte es geheißen, das Auto sei auf den Fußweg geraten.
Weil der Autofahrer reanimiert werden musste, sei man anfänglich von einem gesundheitlichen Problem als Unfallursache ausgegangen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Der Mann befindet sich derzeit auf der Intensivstation.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen vor Ort werde jedoch davon ausgegangen, dass es möglich ist, dass der Fahrer bewusst in die Gruppe des Kirchweihfests fuhr. "Zur Klärung des Tathergangs wurde ein Sachverständiger hinzugezogen." Laut "Bild"-Zeitung soll es im Vorfeld zu einem Streit mit der Gruppe gekommen sein - diese war mit einem fahrbaren Tisch unterwegs.
"Zeugenaussagen deuten auf eine vorsätzliche Tat hin, was jetzt Gegenstand unserer Ermittlungen ist", sagte Florian Leimbach von der Polizei Unterfranken zur Zeitung. Ein terroristischer Hintergrund könne aber "definitiv" ausgeschlossen werden.
Zur Versorgung der Leichtverletzten, unter denen sich auch ein zehnjähriges Kind befindet, war neben der Feuerwehr auch der Rettungsdienst sowie ein Kriseninterventionsteam vor Ort. Die Polizei sucht Zeugen. Das dreitägige Kirchweihfest in dem Ort im Landkreis Miltenberg hatte am Samstag begonnen und sollte am Montagabend zu Ende gehen.