Wien

Mann belästigte junge Frau in Wiener U-Bahn

Weil er sie im Drogenrausch für seine Freundin gehalten habe, griff der Angeklagte einer Frau in der U-Bahn aufs Gesäß. Er zeigte sich geständig.

Nicole Oirer
Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig.
Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig.
Denise Auer

Ein Algerier belästigte im Oktober eine 18-Jährige in der Wiener U3. Gestern stand der Verdächtige deshalb vor dem Wiener Landesgericht. Er fasste ihr ans Gesäß, stöhnte dabei laut Aussagen des Opfers auch. Als sie ihn auf die Tat ansprach, ließ er von ihr ab und entfernte sich von ihr. Die junge Frau zog daraufhin ihr Handy und filmte den Mann, packte das Telefon aber schnell wieder weg. "Ich hab gesehen, dass er sich wieder zu mir umgedreht hat. Ich hatte Angst, dass er noch aggressiver wird wenn er sieht dass ich filme", so das Opfer.

Als er sich im U-Bahn-Waggon wieder umdrehte und zurück zu ihr ging, verbarrikadierte sich die junge Frau hinter ihrem Fahrrad. "Ich hab versucht, dass so als Grenze zu benutzen, hab ihn zusätzlich verbal abwehren wollen."

Er sei unter dem Einfluss von Cannabis gestanden, gab der Angeklagte am Donnerstag zu Protokoll. Das Opfer, eine junge Frau, habe er für seine Freundin gehalten. Deshalb habe er ihr aufs Gesäß gefasst. Sonst habe er nicht mehr viele Erinnerungen an die Tat, übersetzte der Dolmetscher.

Sexuelle Belästigung in der U-Bahn

Der Angeklagte war illegal nach Österreich gekommen, hielt sich auch unerlaubt hier auf. Er war zur Festnahme ausgeschrieben. "Wäre die Abschiebung gelungen, wäre es nie zu dieser Tat gekommen", führt der Richter aus. 

Zeugin ebenfalls attackiert

Der Algerier, der kein Deutsch versteht, lies sich davon vorerst nicht beirren. Als eine weitere Frau eingriff, um dem Opfer zu helfen, wurde er abgelenkt. Zum Nachteil der Helferin.

Er packte sie aggressiv an den Schultern, drückte sie gegen eine Ecke der U-Bahn. Die Frau wehrte sich, drückte den Notrufknopf der U-Bahn. Sie konnte sich aus seinem Griff schlängeln und flüchtete durch die U-Bahn. Andere Fahrgäste waren inzwischen auf die Situation aufmerksam geworden und versuchten, den Mann aufzuhalten. Er verhielt sich aggressiv, lies sich nur schwer beruhigen. Daran, dass er das zweite Opfer so angegangen sein soll, kann er sich nicht erinnern. 

"Vom Teufel besessen"

Der Mann stand laut Sachverständiger wohl nicht nur unter dem Einfluss von Cannabis sondern auch von Kokain. Trotz dessen soll er zurechnungsfähig gewesen sein. "Das ist ein ganz klarer Fall von sexueller Belästigung", so der Richter bei der Urteilsverkündigung. Der Mann zeigte sich zwar geständig, bot aber verschiedene Erklärungen für sein Verhalten. Vor Gericht sagte er aus, dass er die junge Dame für seine Freundin gehalten habe. Vor der Haftrichterin behauptete er, "vom Teufel besessen" gewesen zu sein. 

Der Angeklagte bekam wegen sexueller Belästigung, Körperverletzung und Nötigung eine Strafe von fünf Monaten auf Bewährung (nicht rechtskräftig). Er kommt nun zwar aus der Untersuchungshaft frei, wird aber direkt in die Schubhaft gebracht.

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