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Mann entführt Schulbus und zündet ihn an

In Mailand hat ein Senegalese das Leben von 51 Schulkindern bedroht. Der 47-Jährige wurde festgenommen.

Heute Redaktion
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Der abgebrannte Schulbus auf einer Straße in Mailand. Der Fahrer ließ die Kinder aussteigen, bevor der das Fahrzeug wohl aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik der italienischen Regierung in Brand setzte.
Der abgebrannte Schulbus auf einer Straße in Mailand. Der Fahrer ließ die Kinder aussteigen, bevor der das Fahrzeug wohl aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik der italienischen Regierung in Brand setzte.
Bild: Reuters

Ein senegalesischer Busfahrer mit italienischer Staatsbürgerschaft ist in San Donato Milanese bei Mailand festgenommen worden, nachdem er am Dienstag einen Schulbus mit 51 Schülern an Bord in Brand gesteckt hat. Die Schüler und zwei Erwachsene konnten rechtzeitig das Fahrzeug verlassen.

Niemand wurde ernsthaft verletzt, doch 14 Schüler wurden wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

Auch der festgenommene Busfahrer wurde ins Krankenhaus gebracht. Der 47-jährige Mann, der seit 2004 die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, hatte den Auftrag, die Kinder nach einem Ausflug in die Schule zurückzuführen. Er änderte jedoch plötzlich den Fahrplan und machte sich auf den Weg nach Mailand.

"Schluss mit den Toten im Mittelmeer!"

Er bedrohte die Kinder mit einem Messer und betonte, er wolle zum Mailänder Flughafen Linate. Laut den Schülern wollte der Fahrer gegen die Einwanderungspolitik der italienischen Regierung protestieren. "Schluss mit den Toten im Mittelmeer!", soll er wiederholt gerufen haben.

Einige Schüler alarmierten per Handy die Eltern, die ihrerseits die Polizei informierten. Autos der Carabinieri blockierten den Bus. Nachdem die Kinder ausgestiegen waren, steckte der Fahrer den Schulbus in Brand.

Das Innenministerium in Rom teilte mit, dass der Senegalese bereits wegen sexueller Gewalt und Alkohol am Steuer amtlich bekannt ist. "Warum fährt so eine Person einen Schulbus?", fragte Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini polemisch.

(red)

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