Niederösterreich
Mann findet 1.000 Jahre altes Relikt im Garten
Sensationsfund in Aspersdorf: Gerald Patscha fand beim Graben in seinem Vorgarten ein altes Holzstück. Es stammt von einer bairischen Kolonisation.
Wer in seinem Garten tief buddelt, findet oft so manche Schätze. Das trifft zumindest auf Gerald Patschka aus Aspersdorf (Hollabrunn) zu. Beim Graben eines Brunnens in seinem Vorgarten stieß er in dreieinhalb Metern Tiefe auf den alten Grundwasser horizont.
Auch Knochenstücke gefunden
Er war offenbar nicht der Erste, der dort einen Brunnen anlegen wollte. Denn er entdeckte durch das Wasser konservierte Holzstücke eines alten Brunnenschachtes, die er vorsichtig barg. Weil er auch einige Keramik - und Knochenstücke fand, war dem erfahrenen Mitarbeiter des Hollabrunner Museumsvereines sofort klar, dass hier besondere Fundumstände vorliegen.
Erste Gründungsphase
Die Holzproben wurden nach eingehender Trocknung zur Altersbestimmung mittels Baumringmethode (Dendrochronologie) an Michael Grabner von der Universität für Bodenkultur weitergegeben. Das Ergebnis war entsprechend sensationell: Das Brunnenholz stammt von mehreren alten Eichen, die ab dem Jahr 936 in dem Raum gewachsen sind und zwischen 1052 und 1099 gefällt wurden. Das Holz ist damit rund 1.000 Jahre alt und wurde von den Pionieren in der ersten Gründungsphase verarbeitet.
Holzstück im Stadtmuseum Hollabrunn ausgestellt
Das bestätigt, dass die erste Phase der Neubesiedelung des Weinviertels aus Bayern um das Jahr 1040/50 startete. Zu sehen ist das Brunnenholz heuer noch bis 1. November im Rahmen der Erfolgsausstellung „Der Wilde Osten vor 1.000 Jahren“ im Stadtmuseum Hollabrunn.