Schon in jungen Lebensjahren war der Angeklagte auf die schiefe Bahn geraten, wie die beachtliche Vorstrafenliste zeigt: Mit 14 eine Verurteilung wegen gefährlicher Drohung mit Pistole und Schlagring, später kamen noch bedingte Haftstrafen wegen schwerer Sachbeschädigung und Suchtmitteldelikten hinzu.
Um seine Kokain- und Heroinsucht zu finanzieren, hatte es der gebürtige Oberösterreicher dann auf Tankstellen abgesehen. Zu zwei Überfällen am 29. Mai 2019 und am 20. Juni 2019 im deutschen Bad Füssing fuhr der damals 17-Jährige mit dem Mountainbike und einer Streitaxt über die Grenze, erbeutete bei den zwei Coups 4.325 € und mehrere Zigarettenpackungen.
Nach einem weiteren Tankstellen-Überfall Mitte September 2019 in Obernberg (OÖ) wurde er gefasst, verurteilt und sitzt eine Haftstrafe, zuerst in Gerasdorf (Neunkirchen) und dann mit der Bitte um Verlegung, derzeit in Salzburg ab.
Beim Prozess in Wr. Neustadt wegen schweren Raubes am Mittwoch zeigte sich der heute 18-jährige Angeklagte (Verteidiger Christopher Hirz) auch zu den beiden Coups in Deutschland voll geständig: „Wegen der Drogen habe ich den Bezug zur Realität verloren.“ Das Urteil: Ein Jahr Zusatzstrafe, der 18-Jährige bleibt bis Herbst 2022 in Haft (nicht rechtskräftig).