Wien

Mann getötet, während sich Freund am WC versteckte

Ein 38-Jähriger wurde in Wien mit mehreren Schüssen niedergestreckt. "Heute"-Recherchen ergaben: Ein Zeuge entging wohl knapp dem gleichen Schicksal.

Clemens Pilz
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Hinter dieser Türe passierte die Bluttat.
Hinter dieser Türe passierte die Bluttat.
Clemens Pilz

Warum wurde ein 38-jähriger Türke am Mittwochabend in seinen eigenen vier Wänden regelrecht hingerichtet? Während das Motiv noch im Dunkeln liegt, wird eines klar: Es hätte sogar noch schlimmer kommen können. Denn neben Opfer und Täter – ein Verdächtiger soll der Polizei bekannt sein, er ist flüchtig – hielt sich in der Gemeindewohnung in der Troststraße (Wien-Favoriten) noch ein Dritter auf.

Als der Verdächtige seine Waffe zog, sperrte sich der Freund des Opfers nach eigenen Angaben auf der Toilette ein. Sobald sich der Staub gelegt hatte, traute er sich wieder heraus – doch der Angreifer lauerte noch immer am Gang! Es kam zum Kampf, der Zeuge wehrte sich mit Händen und Füßen und schlug den mutmaßlichen Gewalttäter in die Flucht.

Nachbarn geschockt

Während der Angeschossene noch um sein Leben rang, wurde sein Bekannter stundenlang von der Polizei verhört – schließlich war unklar, ob er etwas mit der Bluttat zu tun hatte. Nachbarn beobachteten die Szene geschockt, Bianca S. (37) erzählt: "Wir haben drei bis vier Schüsse gehört und dachten erst, es war eine Gaspistole. Hier wohnt nämlich einer, der öfters zum Fenster hinaus schießt." Probleme mit dem Drogenmilieu und psychisch erkrankten Bewohnern gebe es immer wieder. "Aber ich hätte niemals gedacht, dass hier ein Mord passieren könnte!"

Bianca (37) erlebte nicht zum ersten Mal einen Polizeieinsatz im Gemeindebau.
Bianca (37) erlebte nicht zum ersten Mal einen Polizeieinsatz im Gemeindebau.
Clemens Pilz

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