Ein Student aus China ist zwei Mal innerhalb von nur vier Tagen vom höchsten Berg Japans gerettet worden. Wie die Polizei mitteilte, setzte der 27-Jährige, der in Japan lebt, erstmals am vergangenen Dienstag einen Notruf vom Fuji ab, weil er Symptome der Höhenkrankheit entwickelte. Außerdem seien seine Steigeisen beschädigt gewesen.
Nach seiner Rettung per Hubschrauber sei der Bergsteiger am Samstag zum Fujinomiya-Pfad in etwa 3.000 Metern Höhe zurückgekehrt, um nach seinem Handy und anderen zurückgelassenen Habseligkeiten zu suchen. Ein anderer Bergsteiger habe ihn dort bewegungsunfähig vorgefunden – erneut mit Anzeichen der Höhenkrankheit.
Die Behörden nahmen den Fall zum Anlass, auf die widrigen Bedingungen auf dem Fuji in der Nebensaison aufmerksam zu machen. Die Temperaturen seien niedrig, selbst im Frühjahr sei der Berg mit Schnee bedeckt, erklärte die Polizei in der Präfektur Shizuoka.
Offiziell sind die Wanderwege auf dem Fuji nur von Juli bis Anfang September geöffnet. Wer sich außerhalb der Saison auf den Weg macht, muss aber keine Strafen befürchten. Das gilt auch für den Fall, dass in Not geratene Abenteurer gerettet werden müssen. Der Fall des chinesischen Studenten löste aber dennoch einen Aufschrei in sozialen Medien aus, verbunden mit Forderungen, ihn zur Kasse zu bitten – zumindest für den zweiten Rettungseinsatz.
Der 3.776 Meter hohe Berg wurde im Jahr 2013 in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Das Wahrzeichen Japans war früher eine Pilgerstätte und erfreut sich heute wachsender Beliebtheit unter Wanderern.
Um den Ansturm zu kontrollieren und Risiken durch überhastete nächtliche Aufstiege zur Betrachtung des Sonnenaufgangs zu verringern, führten die lokalen Behörden im vergangenen Jahr eine Eintrittsgebühr ein und beschränkten die Zahl der Besucher für den beliebtesten Wanderweg. Ähnliche Regeln sollen in diesem Jahr auch auf anderen Hauptwegen in Kraft treten.