Niederösterreich

Mann nahm Freund mit Zucker, Gold, Bitcoin Vermögen ab

Das Vertrauen eines Bauern soll ein 55-Jähriger eiskalt ausgenutzt haben: Er überhob ihn mit dubiosen Geschäften und sackte über 100.000 € ein.

Teilen
Der Angeklagte
Der Angeklagte
Trimmel Sascha

Wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs musste ein Österreicher (55) am Montag in Wiener Neustadt auf die Anklagebank. Er soll einen befreundeten Bauern um ein Vermögen gebracht haben.

Neue Geschäftsmodelle

Der mit einer Ungarin verheiratete 55-Jährige hatte bis 2005 Agrarflächen in Ungarn vermittelt und davon sehr gut gelebt. Er und das Opfer hatten sich vor über 20 Jahren kennengelernt. Nach dem EU-Beitritt von Ungarn suchte der 55-Jährige mit dem Bauern nach neuen Möglichkeiten, möglichst schnell viel Geld zu machen.

8 Tonnen Zucker

Mit Zucker, Gold und Bitcoins soll der Bauer, der dem 55-Jährigen blind vertraute, knapp 190.000 € verloren haben. So zahlte der Landwirt dem 55-Jährigen etwa Provision dafür, einen Frachter mit acht Tonnen Zucker in Rijeka (Kroatien) zu kontrollieren und dafür dann einen Käufer zu finden. Nur: Das Schiff hat es nie gegeben. Per Western Union, Bar oder Postanweisung soll der 55-Jährige immer wieder Geld für die dubiosen Geschäfte erhalten haben.

Beim Prozess wurde die Schadenssumme auf über 100.000 Euro festgelegt. Der 55-Jährige wurde zu zehn Monaten bedingter Haft sowie 2.100 Euro unbedingter Geldstrafe verurteilt. Und er muss dem Bauern 50.000 Euro zurückzahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.