Tiefe Trauer bis weit über die Grenzen Niederösterreichs hinaus: Montagfrüh wurden mit einem Schlag Informationen zu zwei Toten bekannt. Beide Opfer waren männliche Pensionisten.
Das eine Drama geschah in Höbersdorf (Bezirk Korneuburg). Der Mann – er wurde 80 Jahre alt und lebte alleine – war bereits als vermisst gemeldet, die Suche hatte begonnen.
Sein Haus war stark vom Hochwasser betroffen. Er ging in den Keller, so die aktuellen Ermittlungsergebnisse, begann mit Auspumparbeiten. Doch dann kam völlig unerwartet ein großer Schwall Wasser. Der Mann hatte keine Chance, er wurde von den Massen niedergedrückt und im Keller eingeschlossen.
Der 80-Jährige konnte nur noch tot geborgen werden. Der Einsatz fand gegen 7.30 Uhr in der Früh statt, Kameraden von der FF Höbersdorf fanden den Toten.
In Untergrafendorf (Bezirk St. Pölten) kamen die Fluten für einen 70-Jährigen auch völlig unvorangekündigt. Er lebte im Haus mit seiner Frau, doch auch sie konnte ihn nicht retten.
Das Haus war von zwei Seiten geflutet worden. Die beiden Flüsse Perschling und der Mühlbach traten über ihre Ufer, pressten mit enormen Druck gegen die Hausmauer. Als der Mann die Wohnungstüre aufmachte, wurde er von den Wassermassen überrumpelt. Sie pressten mit voller Wucht die Türe weiter auf und den Bewohner ins Innere, die Wassermassen schossen ins Haus, dabei verstarb der 70-Jährige.
Seine Frau konnte sich gerade noch retten. Laut "Kurier" hatte sie ihr Handy nicht dabei. Sie rief stundenlang nach Hilfe, bevor sie gefunden wurde.
Die Ehefrau kauerte auf einem Schrank im ersten Stock, wartete hier auf die Hilfe der Einsatzkräfte - Feuerwehrmitglieder mit Kommandant Dominik Pfeffer konnten die Frau schließlich in Sicherheit bringen - das Wasser war bis 40 Zentimeter unter der Raumhöhe emporgeschossen, so Pfeffer zu "Puls4".
Traurig: Der Verstorbene hatte sich noch selbst intensiv auf die Flutwelle vorbereitet und mit einem Traktor noch Vorbereitungsmaßnahmen getroffen.
Vor der Tragödie hatte die Feuerwehr noch acht Personen aus den Häusern in der Siedlung und damit vor dem Ertrinken retten können.
Bereits zuvor war - wie berichtet - ein Feuerwehrmann im Bezirk Tulln ums Leben gekommen.