Österreich

Mann plünderte Friedhof für privates "Museum"

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Ein 47-jähriger Mann aus dem Bezirk Oberwart hatte in seinem Wohnhaus ein Museum eingerichtet und 56 Totenköpfe und 55 Knochen - vorwiegend Oberschenkelknochen - zur Schau gestellt. Die Relikte stahl er vom Freidhof der Pfarrkirche in Maria Weinberg

Ein 47-jähriger Mann aus dem Bezirk Oberwart hatte in seinem Wohnhaus ein Museum eingerichtet und 56 Totenköpfe und 55 Knochen – vorwiegend Oberschenkelknochen – zur Schau gestellt. Die Relikte stahl er vom Freidhof der Pfarrkirche in Maria Weinberg.

Die Polizei kam dem "Sammler" auf die Spur, weil er am 7. Juli auf einem Flohmarkt in Kemeten (Bezirk Oberwart) drei Totenköpfe und zwei Oberschenkelknochen zum Verkauf angeboten hatte. Bei einer Durchsuchung seines Wohnhauses stießen die Beamten auf das makabere Privatmuseum.

Der Mann gab gegenüber der burgenländischen Wochenzeitung "BVZ" an, dass er diese nur "vor dem Verfall" retten wollte. Die Polizei teilte am Dienstagnachmittag jedoch mit, dass der 47-Jährige einen Auftrag für die Beschaffung der Gebeine vorgetäuscht habe.

 Der Beschuldigte dürfte laut Landespolizeidirektion Burgenland eine Vorliebe für Totenköpfe und menschliche Gebeine haben. Man gehe davon aus, dass er vermutlich durch Gespräche mit Gemeindebürgern bzw. bei einer Kirchenbesichtigung darüber informiert wurde, dass sich in einer Kapelle neben der Kirche ein unterirdisches Gebeinhaus befinde. Vor etwa vier Wochen soll der 47-Jährige den Mesner kontaktiert und getäuscht haben: Er soll erzählt haben, dass er in offizieller Mission unterwegs sei und Gebeine für ein Museum in Oberwart benötige. Daraufhin habe der Mesner den Abtransport der Gebeine genehmigt. Der Südburgenländer stieg später durch ein Loch in die Grabstätte, räumte den seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Karner bis auf wenige bereits beschädigte Stücke aus und brachte die Relikte in seine Wohnung.

Die Gebeine wurden von der Polizei beschlagnahmt und werden nun wieder in die Grabstätte gebracht. Der Täter wurde wegen Störung der Totenruhe angezeigt.

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