Österreich

Mann rammte Frau Holzlatte in Mund, da sie ihn erkannte

Ein Chinese soll eine Frau in Wien 2012 mit einer Latte verprügelt, ihr diese in den Mund gerammt haben. Das Opfer sagte am Montag unter Tränen aus.

Christian Tomsits
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Der Angeklagte (m.) wurde in Handschellen in den Saal geführt.
Der Angeklagte (m.) wurde in Handschellen in den Saal geführt.
Denise Auer

Neun Jahre nach der Tat stand ein gebürtiger Chinese (49) in Wien vor Gericht. Muskulös, mit langem Kinnbart, wurde der als gefährlich geltende Angeklagte am Montag in den Saal geführt. Am 28. September 2012 soll er sich an eine ebenfalls aus China stammende Frau am Wiener Alsergrund angeschlichen haben, sie ausgeraubt und fast getötet haben.

Das Opfer (34) war damals mit den gesammelten Geschäftseinnahmen ihres Bruders unterwegs zur Bank, sagte am Montag unter Tränen und von ihrer Schwester gestützt, am Wiener Landesgericht aus. "Es war schon stockdunkel, da hörte ich hinter mir Schritte  – sofort schrie ich in Panik und rannte, leider nicht schnell genug," erinnert sie sich an ihr Martyrium, das ihr damals beinahe das Leben kostete. Noch heute kämpft sie mit den Folgen. Sie musste mehrfach operiert werden, leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Der maskierte Mann prügelte laut Anklage mit einer Holzlatte auf sie ein, bis diese zerbrach. "Ich konnte ihn noch erkennen, da ich ihm die Maske runterreißen konnte, danach zückte er ein Messer". Nachdem er mehrmals auf sie eingestochen haben soll, rammte er dem Opfer laut Anklage ein Teil des zerbrochenen Holzstücks in den Mund. "Da wurde ich ohnmächtig", schluchzte die Frau. Der Täter entriss der Frau noch ihre Tasche mit 15.200 Euro Bargeld.

Nach dem Versuch des mutmaßlichen Raubmords setzte sich der 49-Jährige ins Ausland ab, beging dort angeblich weitere Straftaten. In Frankreich fasste er wegen Zuhälterei vier Jahre Haft aus. Seine DNA-Merkmale passten zu den Spuren in Wien. Die französischen Behörden lieferten den Mann im Dezember 2020 aus.

Urteil: 14 Jahre Haft

Beim ersten Prozesstag sagte er noch aus, er hätte sich all die Jahre in China um seinen kranken Vater gekümmert, er wollte die Frau nur ausrauben, nicht ermorden. "Sie hat sich die Stichverletzungen (Anm.: 20 Stiche) selber zugezogen." Der Staatsanwalt sprach bei dem Verbrechen von "einer Brutalität, die fassungslos macht." Am Nachmittag entschieden die geschworenen mit 6:2 auf Mordversuch: 14 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.

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