Kärnten

Mann rief Heil Hitler, will ihn aber nicht gekannt habe

Ein Kellner stand in Klagenfurt wegen Wiederbetätigung vor Gericht. Seine Verteidigung: Er wisse gar nicht, wer Adolf Hitler war.

Clemens Pilz
Ein Kellner wurde wegen Wiederbetätigung verurteilt.
Ein Kellner wurde wegen Wiederbetätigung verurteilt.
Bild: imago stock&people

"Ich wusste bis jetzt nicht, wer Hitler wirklich ist. Bei uns in Slowenien redet man ganz normal über ihn wie über Tito. Ich habe gedacht, er war Präsident in Österreich…" – mit dieser doch eher gewagten Strategie verteidigte sich am Dienstag ein Klagenfurter Kellner gegen den Vorwurf der nationalsozialistischen Wiederbetätigung.

Der 28-Jährige hatte 2021 in einem Reisezug und gegenüber Polizisten "Heil Hitler" gerufen und brachte mit seiner Aussage, wonach er den Diktator gar nicht kenne, laut "Kleiner Zeitung" selbst seinen eigenen Verteidiger zum Staunen.

Ausruf bei Stammgästen gehört

Der gebürtige Slowene gab an, er würde den Ausruf öfters von Gästen an seinem Arbeitsplatz hören. "Mir war nicht bewusst, dass dies bei euch in Österreich strafbar ist", so der Kellner. Er wisse auch nicht, was "heil" bedeutet und dass es Konzentrationslager gegeben hat. 

Zu Betrunken für Geschichte?

Auf Nachfrage seines Anwalts sagte der Kellner, dass er keine Zeitung lese, keine Nachrichten höre und sich auch nicht für Politik und Geschichte interessiere. Dazu wäre er gar nicht in der Lage, nachdem er mehrmals in der Woche stockbetrunken sei. So auch an besagtem Tag. Die Richterin wollte auch wissen, warum er zu einem Polizisten gesagt hatte: "Ohne Hitler wärst du gar nicht da." Der Angeklagte antwortete: "Ich wollte Hitler nicht verherrlichen. Ich wollte nur die Polizisten beschimpfen, weil sie im Hitler-Haus in Braunau Dienst machen."

16 Monate bedingt

Er könne sich aber nur dunkel an den fraglichen Tag erinnern, resümierte der vorbestrafte Mann. Ihm drohte eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Das nicht rechtskräftige Urteil: 16 Monate bedingte Haft.

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