Österreich

Mann starb nach Infarkt: Arzt vor Gericht

Nach einem Infarkt mit Herzstillstand hatte ein Hausarzt in der Steiermark nur die Rettung gerufen. Der Patient starb, der Arzt muss vor Gericht.

Heute Redaktion
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Die Witwe des 57-jährigen Steireres glaubt: „Hätte mein Erich Sauerstoff gleich in der Ordination bekommen, könnte er noch leben."

Rückblick: Im August 2015 hatte Erich S. (57) im Arztzimmer einen Infarkt mit Herzstillstand erlitten, der Mediziner ließ via Assistentin einen Krankenwagen rufen, reanimierte nicht, führte keinen Sauerstoff zu. Der Sohn vor Erich S.: „Ich hörte die Schnappatmung meines Vaters bis ins Wartezimmer." Erich S. wurde erst vom Notarzt wiederbelebt, starb fünf Tage später im Spital Bruck an der Mur („Heute" berichtete).

Nach langen Ermittlungen und Gutachten muss der Hausarzt jetzt doch wegen grob fahrlässiger Tötung in Leoben vor Gericht. Witwenanwältin Karin Prutsch sagt: „Wir machen Unterhalt und Trauerschmerzengeld geltend." Dem Arzt drohen bis zu drei Jahre Haft, es gilt die Unschuldsvermutung. (Lie)