Österreich

Mann stürmt Sozialamt und sticht Beamten tot

Ein laut Polizeiangaben türkischer Staatsangehöriger (34) erstach am Mittwoch einen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn.

Heute Redaktion
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Der mutmaßliche Täter war am Mittwoch mit einem Messer bewaffnet gegen 15.15 Uhr in die Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn eingedrungen. Dort attackierte er einen Mitarbeiter mit einem Messer. Der Beamte brach zusammen, der 34-jährige in Lustenau wohnhafte Verdächtige flüchtete vom Tatort.

Während die Einsatzkräfte um das Leben des Mannes kämpften, wurde der Flüchtige bei einer Großfahndung um 15.45 Uhr von einer Polizeistreife im Bereich des Kulturhauses in Dornbirn festgenommen. Wie die Polizei bekannt gab, konnte das Leben des Opfers nicht gerettet werden. Der Mann starb an seinen schweren Verletzungen. Der genaue Hergang der Tat und ein Motiv sind noch nicht bekannt.

Verdächtiger war mehrmals am Tatort

"Wir wissen, dass der Täter am Nachmittag bereits mehrmals in der Bezirkshauptmannschaft vorsprechen war. Dabei dürfte es verbale Auseinandersetzungen gegeben haben. Im Zuge einer dieser Auseinandersetzungen ist es dann zu einem tätlichen Übergriff gekommen, der Täter hat das Opfer tödlich mit einem Messer verletzt und ist anschließend geflüchtet", so Susanne Dilp von der Vorarlberger Polizei.

Auch Dilp bestätigt, dass es sich beim mutmaßlichen Täter um einen 34 Jahren alten Mann, der "der Polizei bekannt" sei, handelt. Das Motiv sei unklar, die Polizei werde sofort mit den Einvernahmen beginnen. Die Polizeisprecherin geht davon aus, dass die Tat einen Zusammenhang mit den mehrmaligen Besuchen des Mannes in der Bezirkshauptmannschaft habe.

Landeshauptmann bricht Reise ab

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bricht aufgrund des tragischen Vorfalls seinen Aufenthalt in Brüssel ab und kehrt vorzeitig nach Vorarlberg zurück. Wallner hatte in Brüssel an einer Ausschusssitzung teilgenommen. Am Donnerstag will der Landeshauptmann in Vorarlberg eine Stellungnahme zum Vorfall abgeben.

"Wir können es nicht fassen, was da passiert ist. Unsere Gedanken und Anteilnahme sind in diesen Stunden in erster Linie bei der Familie des Opfers", so Wallner laut "ORF". Demnach sollen die Sicherheitsmaßnahmen auf Bezirkshauptmannschaften überprüft werden. Der mutmaßliche Täter soll sich bei dem Angriff auch selbst verletzt haben, wie es später am Abend hieß. Die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft wurden von Kriseninterventionsteams betreut.

Polizei gibt Details bekannt

Ebenfalls noch am Mittwochabend gab die Vorarlberger Polizei weitere Details zum Angriff bekannt. Beim Verdächtigen handelt es sich um einen arbeitslosen 34-jährigen türkischen Staatsangehörigen. Er wurde 1985 in Vorarlberg geboren und beging hier zahlreiche kriminelle Delikte, so die Polizei.

Ende 2009 wurde ein rechtskräftiges Aufenthaltsverbot gegen ihn erlassen, aufgrund dessen er 2010 das Bundesgebiet verließ. Heuer, 2019, kam er illegal nach Österreich zurück und stellte am 7. Jänner 2019 einen Asylantrag. Der Beschuldigte ist derzeit beim Landeskriminalamt in Haft, das auch die weiteren Ermittlungen gemeinsam mit der Polizeiinspektion Dornbirn führen wird. (rfi)

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