Welt
Mann trifft in Zelle Vergewaltiger der Schwester
Ein 26-Jähriger wurde ausgerechnet mit jenem Mann in eine Zelle gesperrt, der seine Schwester vergewaltigt hatte. Die Begegnung endete tödlich.
Als Shane Goldsby (26) im Juni 2020 seine Zelle in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Washington bezog, erwartete ihn bereits ein Mitbewohner. Doch je mehr die beiden Männer miteinander redeten, umso wütender wurde der Neuankömmling.
Blutige Rache
Innerhalb nur weniger Stunden war sich Goldsby laut eines Berichts der "Washington Post" vom Montag sicher: sein Zellenkumpane Robert Munger (70), der wegen Kindesmissbrauch und Kinderpornographie für 43 Jahre einsaß, war ausgerechnet auch jener Mann, der seine minderjährige Schwester vergewaltigt hatte.
Dann sah der 26-Jährige rot, blut-rot. Er näherte sich dem 70-Jährigen unbemerkt von hinten und schlug ihm mindestens 14 Mal ins Gesicht. Als der Häftling kollabierte, soll Goldsby noch vier Mal gegen dessen Kopf nachgetreten haben.
Der verurteilte Kinderschänder starb drei Tage nach dem Angriff an seinen schweren Verletzungen.
Neuer Prozess
"Mir ging so viel durch den Kopf", schilderte der nun doppelt Verurteilte laut dem lokalen TV-Sender KHQ. "Ich war [emotional] nicht mehr stabil, weil [Munger] mir immer weitere Details seiner Tat erzählen wollte. Darüber, was er getan hatte – über die Fotos und Videos, die ihn dabei zeigen. Es wurde immer schlimmer."
Er erzählt weiter, dass er es nicht habe glauben können, dass er sein Quartier mit diesem Mann teilen musste. Weil er es nicht mehr ausgehalten hatte, habe er sogar die Versetzung in eine andere Zelle beantragt, sei aber abgewiesen worden. "Ich bin mir sicher, dass sie wollten, dass genau so etwas passiert." Retrospektiv sprechen die Behörden nun von einem "Fehler".
Für seinen blutigen Racheakt wurde Goldsby nun von einem US-Gericht zu weiteren 24 Jahren hinter Gittern verurteilt.
