Österreich

Mann war trotz Pflegestufe 6 wandern: Prozess

Heute Redaktion
Teilen
Verhandelt wird am Kremser Landesgericht.
Verhandelt wird am Kremser Landesgericht.
Bild: heute.at

Ein 39-jähriger "Pflegefall" ging privat wandern, die Versicherung fordert 218.000 Euro zurück. Am Dienstag wurde in Krems bereits zum 4. Mal vertagt.

Schon im April wurde der Prozess gegen einen 39-Jährigen aus dem Bezirk Melk am Landesgericht Krems eröffnet. Er soll einer Versicherungsanstalt schwerste Behinderungen vorgetäuscht haben, um Pflegegeld und Pension zu kassieren – "Heute" berichtete.

Insgesamt 218.000 Euro will die Versicherung jetzt zurück, der einschlägig vorbestrafte Angeklagte plädiert aber auf "nicht schuldig". Seine Tagesverfassung habe sich täglich geändert, er habe nicht simuliert.

Zum 4. Mal vertagt

Obwohl am Dienstag in Krems zum bereits vierten Mal verhandelt wurde, gibt es ein Urteil frühestens Anfang 2019. Denn wie schon bei den vorangegangen Terminen tauchten wichtige Zeugen einfach nicht auf. Sogar ein Gutachter blieb bei einem vorangegangen Termin dem Gericht fern.

Die Beweislast gegen den Angeklagten wiegt indes schwer, so legte die Staatsanwaltschaft unter anderem Fotos vor, die den 39-Jährigen beim Wandern in Griechenland oder Südafrika zeigen – ganz ohne Stock oder gar Rollstuhl. Bei Besuchen des Gutachters, die ihm schließlich die Pflegestufe 6 (zweithöchste) eingebracht hatten, waren der Rollstuhl und sogar Windeln nicht wegzudenken. Es gilt die Unschuldsvermutung. (min)