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Mann wegen Sex ohne Kondom verurteilt

Heute Redaktion
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naked man with a condom in his hands
naked man with a condom in his hands
Bild: iStock

Vor dem Sex streifte er sich ein Kondom über, nahm es aber zwischendrin heimlich ab. Jetzt wurde ein Mann in Berlin dafür zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt.

Es ist das erste Mal, dass in Deutschland ein Mann wegen "Stealthing" (Tarnung) vor Gericht steht. Der Vorfall:

Über einschlägige Internetforen suchte ein deutscher Polizist (36) aus Berlin immer wieder Frauen für Sexabenteuer. Mitte November 2017 lud der Beamte eine Frau (26) zum Sex in seine Wohnung ein. Bevor es zur Sache ging, zog sich der Polizist ein Präservativ über – dass er sich aber ohne das es seine Geschlechtspartnerin merkte, wieder abstreifte. Genau das ist aber strafbar nach Paragraf 166 des Strafgesetzbuches – als sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung. (darauf stehen zwei bis fünf Jahre Haft).

Polizist bat vergebens um Verzeihung

Vor Gericht behauptete der Polizist: Das Kondom sei gerissen, er habe es deshalb abgestreift. Weiters habe er mit der Hand nachgeholfen und sei außerhalb zum Orgasmus gekommen. Das sei nicht ganz in Ordnung gewesen. Seine Gespielin habe daraufhin wutentbrannt die Wohnung verlassen. Per SMS bat der Polizist um Verzeihung für sein dummes Verhalten.

Dumm gelaufen: Die Frau, eine Tochter eines Polizisten, wollte von seiner Entschuldigung nichts wissen und zeigte den Beamten an. Gestern fasste der Beamte für seine Tat acht Monate Haft auf Bewährung wegen "sexuellen Übergriffs" aus. Er darf aber weiter als Polizist arbeiten, muss an sein Opfer 3.000 Euro Entschädigung zahlen.

Übrigens: "Stealing" hat einen eigenen Eintrag auf Wikipedia und bedeutet: Zwei Menschen verabreden, dass sie ein Kondom zum Sex benutzen. Aber: Der Mann streift es sich beim Verkehr heimlich wieder ab.



(isa)