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Mann (25) zeigt Domina seinen Penis – büßt dafür sofort

Vivienne Vibes arbeitet als Domina. Das verleitet Männer dazu, ihr unangebrachte Nachrichten zu schicken – die Sexpertin antwortet mit Anzeigen.

20 Minuten
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    Sie hat keine Nerven für Dickpics: Domina Vivienne Vibes.
    Sie hat keine Nerven für Dickpics: Domina Vivienne Vibes.
    20 Minuten; privat

    Ein besonders dreister Mann meldete sich im Sommer 2022 mitten in der Nacht bei Vivienne Vibes. Er schickte der Schweizer Domina Screenshots von seinem Fetisch-Profil, dazu Dickpics – ohne dass er zuvor je Kontakt zu ihr gehabt hätte. Vibes ließ sich das nicht gefallen und zeigte den jungen Mann aus dem Kanton Bern an. Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland verurteilte ihn nun per Strafbefehl wegen Pornografie.

    Wie Vibes – ihr Name ist ein Pseudonym – auf Anfrage von "20 Minuten" sagt, habe sie das bisher rund 20 Mal gemacht. Und zwar bei den Belästigungen, die sie einwandfrei nachweisen konnte. Ein Verfahren sei eingestellt worden, alle anderen haben laut ihr Bußen bezahlen müssen, oder die Verfahren sind noch hängig.

    "Eklig, direkt mit Fetischen konfrontiert zu werden"

    "Unangebrachte und unhöfliche Nachrichten sind für mich Alltag in den sozialen Medien und auf Dating-Plattformen", sagt die 39-Jährige. Wie sie reagiert, hängt vom Ausmaß der Belästigung ab. "Meist beende ich das Gespräch dann oder reagiere gar nicht weiter darauf. Manchmal raste ich aber auch dezent aus wenn sich jemand absolute Grenzüberschreitungen erlaubt", so Vibes.

    Regelmäßig lädt sie Screenshots von solchen Unterhaltungen auf Twitter. "Magst du Penisgrößen über 30 cm?", schreibt zum Beispiel einer. Vibes: "Die meisten wissen nicht mehr, wie man ein simples Anschreiben formuliert und sind sofort eingeschnappt, wenn man sie darauf hinweist."

    "Hallo du Liebe, suche mal eine gute Fisting-Partnerin. Lass mich auch gerne fisten", schreibt ein anderer und schickt gleich ein Bild mit. Vibes stellt klar: "Ich finds einfach nur eklig direkt als erstes UNGEFRAGT mit euren Fetischen und Vorlieben konfrontiert zu werden."

    "Denken, es ist okay, solche Bilder zu senden"

    Das sind längst nicht alle, wie sie sagt. "Wenn ich alles bei Twitter online stellen würde, könnte ich den ganzen Tag nichts anderes mehr machen. Also picke ich hin und wieder die besonders dreisten heraus", so die Domina weiter. "Da ich Dienstleistungen erotischer Art anbiete, denken gewisse Menschen, dass es okay ist, mir ungefragt Fotos ihres erigierten Penis zu senden, was es absolut nicht ist."

    Das Schlimmste, was sie bisher erhalten hat, sind sogenannte "Cum Tribute"-Videos. "Ich finde das am ekligsten", sagt die Eidgenössin. "Dabei druckt der Mann ein Foto von mir aus und ejakuliert darauf, um mir das Resultat dann als Video zu senden. Als Beweis, dass er mich geil findet, oder was auch immer." Bisher hat sie nur mit Männern diese Erfahrung gemacht: "Von Frauen oder LGBTQIA-Menschen wurde ich noch nie belästigt".

    Ekel-Fotos kosten Absender 758 Euro

    Der 25-Jährige, der Vibes im vergangenen Juli belästigte, muss nun eine Strafe bezahlen. Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland verurteilte ihn wegen Pornografie zu einer Buße von 400 Franken (ohne Eintrag im Strafregister). Dazu muss er 200 Franken Gebühren und 150 Franken Auslagen berappen. Total kosten ihn die Dickpics an Vivienne Vibes nun 750 Franken – umgerechnet rund 758 Euro.

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      Denise Auer