Österreich

Mann zieht Messer im Zug, nimmt Frau Tschick weg

Heute Redaktion
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Todesangst hatte eine 34-Jährige in einem Zug bei St. Andrä-Wördern. Ein betrunkener Libyer (20) hielt ihr ein Messer an, nahm ihr eine Zigarette weg. Urteil: 1 Jahr bedingt.

"Ich habe jetzt noch immer schlaflose Nächte", sagte das Opfer am Donnerstag am Landesgericht St. Pölten im Zeugenstand.

Nach einer Flasche Wodka war im Sommer 2016 ein Libyer (20) mit Wohnsitz in Wien in den Zug gestiegen, wollte heim fahren. Im Zug fuchtelte er mit einem Messer herum, die damals 34-Jährige sagte zu ihm: "Bitte hör' auf damit und setz' Dich nieder."

Daraufhin hielt der 20-Jährige der Frau das Messer zwei Mal an den Hals. Dann beruhigte sich der Hitzkopf, setzte sich nieder, sprang wieder auf und setzte der Frau das Messer an die Brust. Dann ließ er kurz wieder vom Opfer ab und nahm ihr dann noch eine Zigarette weg (Anm.: Die Frau hatte die Zigarette hinter dem Ohr stecken).

Passagiere informierten den Lokführer, dieser rief unverzüglich die Polizei, am Bahnhof St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) holten Beamte den jungen Mann aus dem Zug und nahmen ihn fest. Der Mann wanderte in Haft, wurde enthaftet, tauchte unter.

Bedingte Haft

Darum kam es erst am Donnerstag, rund zwei Jahre nach der Tat, zur Gerichtsverhandlung in St. Pölten. Der Vorwurf des schweren Raubes hielt nicht, es blieb bei schwerer Nötigung, gefährlicher Drohung und Entwendung (Strafrahmen nur bis 1 Monat Haft). Der Staatsanwalt sah nämlich keinen zeitlichen Zusammenhang zwischen Nötigung, Drohung und dem Wegnehmen der Zigarette. Das Urteil: ein Jahr bedingte Haft (rechtskräftig). (Lie)