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Männer fesselten Asylwerber an Baum

Heute Redaktion
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Mehrere Männer haben einen Iraker aus einem Supermarkt gezerrt, geschlagen und schließlich an einen Baum gefesselt. In rechtsextremen Kreisen heißt es, der psychisch kranke Mann habe etwas gestohlen.

In Arnsdorf (Sachsen) haben mehrere Männer einen irakischen Asylwerber aus einem Supermarkt gezerrt, verprügelt und dann mit Kabelbindern an einen Baum gefesselt. Das berichtete die "Sächsische Zeitung" am Donnerstag.

Der Vorfall soll sich bereits am 21. Mai ereignet haben, in rechtsextremen Kreisen verbreitet sich das Video seither wie ein Lauffeuer. Der Asylwerber ist im Video zu sehen, wie er an der Kasse steht und mehrere Male von der Kassiererin aufgefordert wird, die Flasche, die er in der Hand hält, wieder hinzustellen und zu gehen.

An Baum gefesselt

Das tut er nicht, bis vier Männer in schwarz erscheinen und ihn unsanft Richtung Ausgang befördern. Er wehrt sich, die Männer stoßen und schlagen ihn. Am Ende fesselten sie den Mann vor dem Lokal mit Kabelbindern an einen Baum.

Rechtsextreme behaupten im Internet, dass der Asylwerber etwas gestohlen, was die Polizei aber definitiv ausschließen kann. Er war wegen Problemen mit seiner Telefonwertkarte in den Supermarkt gekommen. Er kam an diesem Tag schon zum dritten Mal in die Filiale. Weil ihm die Mitarbeiter sagten, sein Guthaben sei aufgebraucht, wurde der psychisch Kranke rabiat und bedrohte die Mitarbeiter mit einer Weinflasche.

CDU-Politiker mit dabei

Die Personen, die den Asylwerber verprügelten, trugen die Aufschrift "Bürgerwehr" auf ihrer Kleidung. Ob sie tatsächlich Mitglieder einer solchen war, ist noch nicht klar. Jedenfalls soll ein CDU-Politiker, der im Gemeinderat sitzt, Teil der Gruppe gewesen sein.