Wirtschaft

Manner schlägt jetzt im Schnitten-Streit zurück

Sind Manner-Schnitten in Osteuropa schlechter als in Österreich? Niemals, donnert der Schnittenmacher. Es gebe keine doppelten Qualitätsstandards.

Heute Redaktion
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Manner-Schnitten schmecken überall gleich, betont die Firma.
Manner-Schnitten schmecken überall gleich, betont die Firma.
Bild: picturedesk.com

Der slowakische Regierungschef Robert Fico war empört: Lebensmittelunternehmen würden in den ärmeren osteuropäischen EU-Ländern Produkte mit schlechterer Qualität als im Westen zu verkaufen. Auch die Ungarn waren verstimmt: Nutella schmecke in Österreich schokoladiger, behauptet die Lebensmittelbehörde der Magyaren. Sogar bei Manner-Schnitten wurde ein Manko festgestellt. Sie sollen in Tschechien und der Slowakei wesentlich schlechter schmecken.

Das konnte das Traditionssüßwarenhaus Manner nicht unwidersprochen auf sich sitzen lassen. "Wir sind stolz auf unsere Mannerschnitte und das seit 1898 in den Grundzügen unveränderte Rezept, das in jedem Land gleich ist. Manner ist österreichischer Süßwarenbotschafter im Ausland und bietet dem Konsumenten überall auf der Welt dieselbe, hohe Qualität," erklärte Manner-Vorstand Thomas Gratzer, der für Produktion und Technik zuständig ist, gegenüber "Heute".

Die Produktionstoleranzen

Der in einigen Ländern erkannte Geschmacksunterschied bei den Mannerschnitten begründe sich vermutlich aus der Summe von natürlichen und technologischen Schwankungen mit üblichen Produktionstoleranzen, so der Schnitten-Produzent.

Manner verarbeite natürliche Rohstoffe wie Kakao und Haselnüsse, die je nach Ernte und Herkunftsland Unterschiede aufweisen könnten. Auch der Backprozess, Transport- und Lagerbedingungen habe einen Einfluss auf den Geschmack, wurde schnittig argumentiert. "Die sich daraus ergebenden Geschmacksunterschiede zwischen unterschiedlichen Produktions-Chargen entsprechen den üblichen Toleranzen und werden im Manner-Qualitätssystem nicht als Abweichung bewertet", verkündete die Firma.

Manner lädt Kritiker nach Wien ein



"Mit einer Exportquote von etwa 60 Prozent und hohen Qualitätsansprüchen führen diese Anschuldigungen der ,doppelten Qualitätsstandards' zu einem falschen Eindruck unseres Unternehmens in den Ländern und schaden unserem Ansehen," klagte Mag. Karin Steinhart, die Pressesprecherin Manner. „Wir haben eine Erklärung an die Ministerien in der Slowakei und Ungarn geschickt und Vertreter nach Wien eingeladen, damit sie sich vor Ort von der einheitlichen Rezeptur vergewissern können."

Die EU-Kommission hatte schon im Juni festgestellt, dass es keine Indizien dafür gebe, dass internationale Konzerne im Osten der EU Waren minderer Qualität verkaufen.

(GP)