Welt

Teenager (17) sitzt monatelang tot in Baum

Die Leiche des Jugendlichen wurde zwischen den Ästen eines Baumes in Mönchengladbach (D) entdeckt. Vermisst hatte den 17-Jährigen niemand.

Heute Redaktion
Teilen
Der Bursche saß monatelang tot in einer Eibe. Credit: iStock.
Der Bursche saß monatelang tot in einer Eibe. Credit: iStock.
Bild: iStock

Ein Drama, das einem das Herz schwer werden lässt: Der 17-Jährige Marc S. saß monatelang tot in einem Baum, seine Leiche war teilweise schon mumifiziert, als ihn ein Fußgänger am 29. April 2017 fand. Der Bursche war einigen Monaten zuvor aus seinem Kinderheim geworfen worden, in dem auch seine Schwester lebte. Zuflucht hatte er in seiner Not auch in Bäumen gesucht.

Vater hatte die Mutter umgebracht

Die Kinder hatten, als sie noch klein waren, in zerütteten Familienverhältnissen gelebt: Der Vater (ein schwerer Alkoholiker) hatte die Mutter mit einem Messer ermordet, bei dem Verbrechen wurde auch Mark schwer verletzt, weil er sich schützend vor seine Mama gestellt hatte.

Seit dem Verbrechen litt Marc unter posttraumatischen Störung, Angstzuständen, Panikattacken. Er hatte Angst vor Räumen und vor Menschen, wenn ihm welche zu nahe kamen, ging er aggressiv vor.

Noch dramatischer wurde es, als sich der Vater im Gefängnis selbst das Leben nahm. Weil er immer öfters andere Jugendliche und auch Pfleger attackierte, schloss ihn das Kinderheim "Jugendhaus am Steinberg" in Mönchengladbach aus dem Heim aus.

Marc S. wurde zu einem Streuner, der in Mistkübeln nach Essen wühlen musste, unter Bänken oder auf dem Trampolin des Kinderheimes schlief – oder eben auf Bäumen, wo er Zuflucht vor den Menschen suchte.



(isa)

;