IS-Braut aus Salzburg: Kanzlerin soll helfen

Maria G. wanderte vor Jahren nach Syrien aus - ihre Familie hofft, dass die Übergangsregierung unter Kanzlerin Bierlein sie und ihre Kinder wieder nach Österreich holt.
Maria G.'s Eltern setzen ihre Hoffnung auf die aktuelle Übergangsregierung. Sie wollen ihre 22-jährige Tochter, die vor Jahren nach Syrien gegangen war, zurück nach Österreich holen. Zuletzt war die Mutter, Susanne G., nach Verdacht auf Terrorfinanzierung freigesprochen worden - "Heute" berichtete.
Dabei soll das Geld lediglich dazu gedient haben, ihre Tochter und die beiden Kinder von den Dschihadisten wegzuholen. Gebracht hat das bislang nichts. Maria G. ist vor fast fünf Jahren, im Juni 2014, verschwunden und nach Syrien ausgewandert. Zunächst schrieb sie, es sei wie im Urlaub gewesen - das vermeintliche Paradies entpuppte sich allerdings bald als Hölle auf Erden.
"Unser kleinerer Enkelsohn überlebt den heißen syrischen Sommer im Zeltcamp womöglich nicht", sagt Markus G. im Ö1-Morgenjournal. Der Halleiner war vor einem Monat zusammen mit seiner Gattin in Syrien. Eine Stunde lang durften sie im Gefangenencamp im kurdisch dominierten Nordosten Syriens mit der Tochter sprechen. Zum ersten Mal trafen sie dabei ihre Enkelkinder Isa und Mohammed.
"Er ist jetzt eineinhalb Jahre und kann nicht gehen, nicht krabbeln, da ist nicht viel dran. Bei der Wirbelsäule hat man die Knochen gesehen, das größte waren sein Kopf und die Augen.
Die medizinische Versorgung im Lager sei dürftig, die Kinder durch die vielen Bombenanschläge traumatisiert und in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Über seinen Enkelsohn sagt Markus G. dem Ö1-Morgenjournal: "Er hat mich angeschaut, als ob er mich fragen würde, ob ich ihn jetzt da raushole."
Bis zur letzten Schlacht haben Maria G. und die Kinder im Islamischen Staat (IS) gelebt. "Maria hat erzählt, dass sie sich, weil sie nichts mehr bekommen haben, nur von Hühner- und Kuhfutter ernährt", schildert Mutter Susanne. "Und da ist es mit dem Kleinen bergab gegangen. Im Oktober hätte er anfangen sollen, zu gehen."
Maria G. ist von Europol zur Fahndung ausgeschrieben. Dass sie für den IS gearbeitet hätte, können sich die Eltern aber nicht vorstellen. Sie sei lediglich Mutter, Ehe- und Hausfrau gewesen. "Wir hoffen schon auf die Übergangsregierung, auf ein bisschen anderes Denken", sagt Markus G.
Dass ein Gerichtsverfahren auf die Tochter zukäme, sei klar, so die Eltern. "Wir haben ihr gesagt, sie wird einige Zeit in einem Zimmer einsitzen müssen. Und das hat sie akzeptiert".
Vom Außenministerium heißt es, eine Heimholung werde nicht ausgeschlossen - komme jedoch meist in Fällen von Waisenkindern vor. Man bemühe sich um die medizinische Versorgung der Kinder.
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