Österreich

Marihuana-Mafia köpfte Hanfstauden in Schlachthof-Halle

Auf einem ehemaligen Schlachthof in Weizendorf (NÖ) bauten mehrere Männer aus dem Balkan kiloweise Drogen an. Nun standen sie dafür vor Gericht.

Christian Tomsits
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Die Angeklagten vor Gericht
Die Angeklagten vor Gericht
Denise Auer

Die Anklage ließ fast keine Zweifel an den schweren Vorwürfen: Ein Kellner (37), ein Lokalbesitzer (34) und ein Elektriker (26) sollen mit mehreren Arbeitslosen eine kriminelle Vereinigung gebildet haben. Zwischen 2020 und 2021 hätten die Männer in vier Hallen eines riesigen, ehemaligen Schlachthofs in Niederösterreich zwei Tausend Stauden Cannabis angebaut, geerntet und in den Verkehr gebracht haben. Die Verdächtigen stammen allesamt aus dem Kosovo und lebten schon seit Jahren in Wien.

Die Plantage mit 2.000 Pflanzen in NÖ
Die Plantage mit 2.000 Pflanzen in NÖ
LPD NÖ

Kryptohandys abgehört

Mit Unterhändlern sollen sie sich mittels verschlüsselter Kryptohandys organisiert haben. Der Polizei gelang es jedoch Bilder von Bargeld, Drogen und die dazugehörigen Chats auszulesen – für die Männer klickten daraufhin am 18. Mai und am 14. Juli 2021 bei mehreren Zugriffen der Cobra an unterschiedlichen Adressen die Handschellen.

Dabei wurden neben den bis zu 60 Kilo Cannabis in der Halle auch kiloweise Kokain und hunderttausende Euro an Bargeld beschlagnahmt. Am Wiener Landesgericht drängte sich die Balkan-Bande am Montag auf der Anklagebank des großen Schwurgerichtssaals.

Anwalt Andreas Reichenbach verteidigte

Andreas Reichenbach beim Prozess
Andreas Reichenbach beim Prozess
Denise Auer

Anwalt Andreas Reichenbach verteidigte einen der Angeklagten, der nur als Gärtner fungiert haben soll. Die meisten äußerten sich zu den Vorwürfen im Vorfeld nicht bei der Polizei oder bestritten sie. Vor Gericht bekannten sich einige teilschuldig, andere leugneten eine Mitgliedschaft in der mutmaßlichen Marihuana-Mafia ganz.

Allen Angeklagten drohten hohe Haftstrafen, da die gefundenen Drogen (Cannabis und Koks) gesetzliche Grenzmengen pulverisierten. Die Urteile: zwei der Angeklagten wurden mangels Beweisen freigesprochen, drei fassten teilbedingte Haftstrafen von bis zu 21 Monaten aus (davon 6 bzw. 7 Monate unbedingt). Der von Anwalt Reichenbach verteidigte "Gärtner" ging noch am Prozesstag frei, da seine Strafe mit der bereits abgesessenen U-Haft abgegolten war. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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