Politik

Slowenien wegen weiterer Grenzkontrollen beleidigt

Dass Österreich nach wie vor die Grenzen zu Slowenien kontrollieren lässt, wird von Premier Marjan Sarec bekrittelt.

Heute Redaktion
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Im Rahmen seines Antrittsbesuchs in Wien hat der slowenische Premier Marjan Sarec am Mittwoch kritisiert, dass Österreich die Grenzkontrollen erneut verlängern lassen will. Das Thema sorgt schon seit geraumer Zeit für Unstimmigkeiten mit den Nachbarland.

Nach Ansicht von Sarec seien die Kontrollen unnötig, "weil Slowenien die Schengen-Grenze kontrolliert". Demnach könnten die Kontrollen im Inneren der EU ruhig aufgehoben werden. Dass Österreich aber nicht davon abrückt, wird von slowenischer Seite als Misstrauen gegen das Land interpretiert.

Sarec erklärte weiter: "Slowenien ist nicht gegen Grenzkontrollen, wenn diese notwendig sind". Das Land sei genauso wie Österreich dafür, dass die EU-Außengrenzen besser geschützt werden.

Bundeskanzler Sebastian Kurz verteidigte angesichts der Kritik einmal mehr die Entscheidung zur erneuten Verlängerung der Kontrollen bis zumindest Mai 2019.

Mehr Unstimmigkeiten

Auch, was die umstrittene Indexierung der Familienbeihilfe betrifft, übt Slowenien scharfe Kritik. Immerhin sind von der Kürzung rund 10.000 Kinder aus dem Nachbarland betroffen. Slowenien ist einer jener sieben EU-Staaten, der wegen der österreichischen Reform bei der EU-Kommission Beschwerde eingereicht hat. (red)