Formel 1

"Alarmierend!" So groß sind die Red-Bull-Sorgen

Max Verstappen scheidet zum zweiten Mal aus. Bei Red Bull schrillen die Alarmglocken. Boss Helmut Marko stimmt pessimistische Töne an.

Sebastian Klein
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Bei Red Bull rauchen nach dem Verstappen-Ausfall die Köpfe.
Bei Red Bull rauchen nach dem Verstappen-Ausfall die Köpfe.
IMAGO Images

Aus in Bahrain. Sieg in Jeddah. Jetzt das Aus in Melbourne!

Weltmeister Max Verstappen gerät früh in der Formel-1-Saison wegen technischen Gebrechen ins Hintertreffen, muss in Australien zusehen, wie Ferrari-Star Charles Leclerc ungefährdet zum zweiten Saisonsieg rast. Der Niederländer muss seinen Boliden in der zweiten Rennhälfte wie schon in Bahrain vorzeitig abstellen.

Max Verstappen gibt dem Steward Anweisungen, wie er seinen Wagen zu löschen hat.
Max Verstappen gibt dem Steward Anweisungen, wie er seinen Wagen zu löschen hat.
ORF

"Ich rieche Flüssigkeit", funkt Verstappen in der 39. Runde an die Box. Sein Ingenieur antwortet: "Stell den Motor ab!" Der Superstar muss den Streckenposten Anweisungen geben, wie sie seinen Boliden zu löschen haben. Auch nach Rennende ist er noch ratlose, was zum erneuten Ausfall geführt hat.

Verstappen: "Wir hatten Probleme am Auto, aber ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Das wird analysiert. Wieder ein Ausfall ist natürlich schlecht für die Meisterschaft. Schlechtes Wochenende. Bis jetzt gibt es kein Zeichen, dass es bis Imola besser wird. Das ist schade. Ich hatte heute viel zu viel Graining. Das ist ein Thema für uns mit dem neuen Asphalt. Sie sind schnell, gut auf den Reifen und haben keine Probleme (Ferrari, Anm.). Was soll ich machen."

Marko pessimistisch

Mehr Informationen hat Motorsportchef Helmut Marko. Seine Aussagen im ORF-Interview lassen bei Red-Bull-Fans die Alarmglocken schrillen: "Es gab wieder einmal im Benzinsystem, dieses Mal ein Leck, es ist Benzin ausgetreten. Wir haben ihm gesagt, er soll so schnell wie möglich stehen bleiben, wo ein Feuerlöscher ist. Zum zweiten Mal nicht ins Ziel zu kommen … wir sind schon 46 Punkte hinten. Wir hatten eines der stärksten Grainings im Feld. Ferrari war eine Liga für sich, Gratulation."

Die Ursache des Problems scheint eine andere zu sein als beim Doppel-Aus im ersten Saisonrennen: "In Bahrain ist kein Benzin zum Motor gekommen. Dieses Mal ist Benzin auch nach außen gekommen. Dieses Maß an Benzin, das ausgetreten ist, das muss etwas Gravierendes gewesen sein."

Marko schildert den Ausfall weiter: "Wir hatten Hydraulikprobleme. Das ist aber nach dem Qualifying behoben worden. Das war aus dem Blauen hinaus. Max hat auch Flüssigkeit gespürt. Das war eine kritisch gefährliche Situation. Stehen zu bleiben war die einzige Möglichkeit."

Der Österreicher über die Probleme von Red Bull: "Mangelnde Zuverlässigkeit. Zwei technische Ausfälle hatten wir im ganzen letzten Jahr nicht. Aber auch der Rückstand auf Ferrari alarmierend. Für uns schwere Aufgabe. Wir sind nicht in der Lage, so schnell und leicht ins richtige Reifenfenster zu kommen wie Ferrari. Wir sind deutlich schwerer als Ferrari, fast zehn Kilo. Es ist eine Summe von Aufgaben. Aber, ich erinnere mich, mit Vettel waren wir mal 60 Punkte hinten, sind noch Weltmeister geworden. Also aufgeben tun wir noch nicht."

So kann sich auch der zweitplatzierte Sergio Perez nicht so richtig über sein Podium freuen. Der Grund? Der Ausfall des Teamkollegen, die fehlende Standfestigkeit des Autos und die Überlegenheit des Ferraris: "Wir haben schon viele Punkte verloren. Wir arbeiten an den Problemen."

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