Formel 1

Marko stichelt schon: Mercedes ist kein Titel-Rivale

Mercedes hat zum Formel-1-Saisonauftakt einen Rückschlag kassiert. Die "Silberpfeile" fuhren der Spitze hinterher. Helmut Marko schreibt sie schon ab. 

Heute Redaktion
Helmut Marko glaubt nicht, dass Mercedes ein ernstzunehmender Titel-Rivale wird. 
Helmut Marko glaubt nicht, dass Mercedes ein ernstzunehmender Titel-Rivale wird. 
Imago Images

Lewis Hamilton auf Rang fünf, George Russell auf Rang sieben – die wieder schwarz lackierten "Silberpfeile" konnten wie erwartet nicht um den Sieg mitfahren. Nach einer enttäuschenden Saison 2022, in der Hamilton erstmals in seiner Karriere ohne Sieg blieb, Russell immerhin in Brasilien seinen Premierenerfolg einfuhr, bedeutet das Ergebnis im Großen Preis von Bahrain den nächsten Mercedes-Rückschlag. Es droht eine Saison im Mittelmaß, denn auch Ferrari scheint enteilt zu sein, und mit Aston Martin hat ein Kundenteam die "Silberpfeile" bereits überholt. 

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hat Mercedes bereits nach dem ersten Rennen abgeschrieben. "Der WM-Titel ist für Mercedes außer Reichweite", urteilte der Grazer bereits gegenüber "RTL". "Sie haben nicht ein Problem, sondern mehrere. Da ist die Lösung auch nicht über den Winter gekommen", ergänzte der Bullen-Boss. Der österreichische Rennstall untermauerte derweil mit einem nie gefährdeten Doppelsieg die klaren Titelanspräche. Max Verstappen triumphierte vor seinem Teamkollegen Sergio Perez. 

    Grand Prix von Bahrain: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Bahrain: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    REUTERS

    Hamilton übte harte Kritik

    Bei Mercedes brodelt es derweil, denn Siebenfach-Weltmeister Hamilton ging gegenüber der "BBC" mit seinem Team bereits hart ins Gericht. "Letztes Jahr gab es Dinge, die ich ihnen gesagt habe, ich habe die Probleme mit dem Auto erklärt. Ich bin in meinem Leben so viele Autos gefahren, ich weiß, was ein Auto bracht. Jetzt geht es aber darum zu sagen: ,Weißt du, wir haben nicht auf dich gehört. Es ist nicht so, wie es sein sollte, wir müssen aber daran arbeiten´", so der 38-Jährige ungewohnt direkt. 

    Auch Teamchef Toto Wolff kündigte bereits an, das Konzept des Autos noch einmal überarbeiten zu wollen. Die "Zero Pods", die auf ein Minimum zusammengeschrumpften Seitenkästen, dürften damit wohl endgültig der Vergangenheit angehören. Ein Vorgehen, das Marko aufgrund der Budgetdeckelung aber kritisch sieht. "Man kann nicht zwei oder drei Autos konzipieren. Wenn jetzt ein völlig neues Fahrzeug kommt, wird es von den finanziellen Grenzen her schwierig sein. Das neue Fahrzeug wird ja auch nicht von Anfang an wettbewerbsfähig sein. Das muss man weiterentwickeln. Da fehlen ihnen die drei Testtage und die Rennerfahrung", so der Grazer. 

    Gefährlicher ist da schon Ferrari. "Auf einer einzelnen Runde sind sie dabei, werden uns sicher das eine oder andere Mal die Pole Position wegnehmen. Aber der Fortschritt ist eigentlich nicht vorhanden!", so der Grazer mit Blick auf den nach wie vor hohen Reifenverschleiß der Italiener. Gleichzeitig wollte Marko auf tiefstapeln. Bahrain sei "eine spezielle Strecke von der Reifenabnutzung her, das Rennen dort war gut für uns. Aber das heißt noch lange nicht, dass das die restlichen Rennen auch so sein wird", schloss Marko. 

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