Formel 1

Marko verrät, was Mateschitz zu Verstappen-Deal sagte

Helmut Marko arbeitete jahrzehntelang mit Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz zusammen. Nun packte der Grazer über die Zusammenarbeit aus. 

Heute Redaktion
Helmut Marko enthüllt die Gedanken von Didi Mateschitz.
Helmut Marko enthüllt die Gedanken von Didi Mateschitz.
Imago Images

Zwei Meistertitel hat der 25-jährige Niederländer bereits eingefahren, der dritte ist nur noch eine Frage der Zeit. Aktuell ist Red Bull in der Formel 1 das Maß aller Dinge. Das kann Mateschitz aber nicht mehr miterleben, der Red-Bull-Gründer und Milliardär verstarb am 22. Oktober 2022.

In der "Sky"-Sendung "Hardenacke trifft..." plauderte der langjährige Red-Bull-Berater und Mateschitz-Freund Helmut Marko nun über die Zusammenarbeit mit Mateschitz. "Er hatte eine positive Grundeinstellung, konnte fünf oder zehn Jahre vorausdenken. Es war immer eine Aufmunterung von seiner Seite da, er hat aber auch schimpfen können. Zweimal durfte man denselben Fehler nicht machen", erzählte der nun 80-Jährige. 

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    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Was Mateschitz zu Verstappen-Deal sagte

    Die wohl wichtigste Entscheidung war es, dem damals erst 16-jährigen Verstappen die Perspektive zu geben, in der Formel 1 zu fahren. "Da haben wir einen 16-Jährigen, der ist für mich ein Jahrzehnte-Talent, den setzen wir ins Auto", schlug Marko Mateschitz vor. Der Red-Bull-Gründer vertraute seinem langjährigen Weggefährten blind. "Ja, gut. Das machen wir", haben der Milliardär geantwortet. Es seien "Zehn-Minuten-Gespräche" gewesen. Mit 17 Jahren und drei Tagen bestritt Verstappen sein erstes Formel-1-Training, erhielt in der Saison drauf als 17-Jähriger seinen fixen Formel-1-Stammplatz. 

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      Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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      Imago

      Zwei Fahrer-WM-Titel in Serie, der dritte in Griffweite – das ist die vorläufige Krönung des Red-Bull-Abenteuers in der Motorsport-"Königsklasse", das mit einem Zufall begann. Marko erzählte, dass er für den damals talentierten Formel-3-Piloten Karl Wendlinger Sponsoren suchte, Mateschitz in einem seiner Hotels abstieg. So entstand der Kontakt, der in der Gründung des Red-Bull-Juniors-Programms mündete.  

      "Wir machen Stars"

      "Didi wusste, Motorsport ist unglaublich teuer. Wir haben relativ großzügig Fahrer in unterschiedlichen Klassen unterstützt. Plötzlich hatten wir zwei Formel-1-Teams. Da war es dann ein anderer Anspruch. Der muss sein, dass sie zumindest einen Grand Prix gewinnen könnten. Die Performance war das Ausschlaggebende", berichtete Marko, der für das Nachwuchsprogramm der Bullen verantwortlich ist. "Wir kaufen keine Stars ein, wir machen Stars, relativ überheblich gesprochen. Was auch geklappt hat", erklärte Marko seine Herangehensweise. 

      2005 entschied sich Mateschitz dazu, den Jaguar-Rennstall zu übernehmen. Marko erzählte, wie es dazu kam. Denn der Schlüssel dafür war Christian Klien, Österreichs letzter Pilot in der Formel 1. "Wir haben Klien damals bei Jaguar eingekauft. Im Zuge dieser Verhandlungen über den Sitz ist mir klar geworden, bei Ford ist nicht mehr viel Wille da. Dann ging es zuerst um 50 Prozent des Teams und dann haben wir es sehr günstig erworben", schilderte der 80-Jährige. Und enthüllte auch, wie günstig. "De facto null. Für den Fall, dass wir Personal entlassen, hätten wir die Abfindungen zahlen müssen", verriet Marko. Eine Investition, die sich ausgezahlt hat. Durch den Formel-1-Boom der letzten Jahre ist der Teamwert deutlich gestiegen. "Pi mal Daumen würden wir jetzt bei zwei Milliarden Euro sein", schätzte Marko, betonte aber, dass Red Bull jahrelang in das Team investierte. 

      "Er hat gesagt: ,Wir machen das anders!´ Auch mit der Energystation, nicht mehr ein kleiner, campingartiger Bus. Didi hat gesagt: ,Okay, probieren wir es. Vielleicht gewinnen wir einen Grand Prix. Den 100. Sieg hat er nicht mehr miterleben können", so Marko.