Österreich

Markstandler bangen um den Volkertmarkt

Einige Marktstandler des Volkertmarktes in Leopoldstadt stehen kurz vor der Schließung. Die Neos wollen den Markt nun retten.

Heute Redaktion
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Immer mehr Marktstandler sperren am Volkertmarkt zu.
Immer mehr Marktstandler sperren am Volkertmarkt zu.
Bild: Helmut Graf

Im Jahr 1878 wurden die ersten Stände am Volkertmarkt in Leopoldstadt eröffnet, doch jetzt könnte der Markt bald vor dem Aus stehen. Denn, so kritisieren die Marktstandler, die überbordende Bürokratie und die enge Rechtsauslegung des Marktamtes, was die Anzahl der Schanigärtenplätze betrifft, macht ein wirtschaftliches Überleben schwer.

Insbesondere die Sitzplatz-Beschränkung auf acht Personen für Handelsstände, die nebenbei auch Gastronomie betreiben, macht den Marktstandlern zu schaffen. Zwei Betriebe haben aufgrund dessen bereits ihren Betrieb einstellen müssen.

Markt ist Ort zum Verweilen

Einer, der (noch) durchhält, ist Georg Holzer. Er betreibt das Café Nelke und ist auch Mitglied im Grätzel-Beirat: "Die Menschen wollen neben dem reinen Einkauf am Markt auch ihre freie Zeit dort genießen und schätzen den Markt als Ort zum Verweilen. Wenn hier den Marktbetreibern nicht die Möglichkeit gegeben wird, Gastronomie in Verbindung mit Kleinhandel anzubieten, werden sie sich zukünftig andere Orte suchen", meint Holzer.

Da der Bezirk bisher nicht zufriedenstellend auf die Probleme der Marktstandler reagierte, kamen diese auf die Neos zu. "Aktuell ist Feuer am Dach. Dieser Treffpunkt, der für viele Bewohner einen wichtigen Identifikations-Ort darstellt, steht kurz vor dem Aus. Wir treten deshalb gemeinsam mit Marktstandlern an, um den Volkertmarkt zu retten", meinte Christian Moritz, Bezirks-Klubobmann der Neos in Leopoldstadt, bei einem Pressegespräch am Dienstag.

Marktstandler wollen Pilotprojekt

Die Marktstandler wollen nun ein Pilot-Projekt initiieren, das eine temporäre Aufhebung der Gastronomie-Drittel-Regelung auf dem Markt für einen fixen Zeitraum von zwei Jahren vorsieht. Die Erlaubnis zur Erweiterung der Gastronomie-Zone soll dabei an eine nachweisbare Handelsaktivität der Marktstandler gebunden sein. Evaluiert soll das Pilotprojekt mittels definierter Kennzahlen werden: Dazu zählen die Zunahme der Besucherzahlen oder die Zahl der Stände am Samstagsmarkt. Auch eine Zufriedenheits-Befragung soll es geben. (stebo)

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