Österreich

Stadt erlässt Standlern im April die Marktgebühr

Heute Redaktion
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Märkte verzeichnen derzeit einen Besucher-Rückgang.
Märkte verzeichnen derzeit einen Besucher-Rückgang.
Bild: Erwin Scheriau/picturedesk.com/APA

Durch die Ausgangsbeschränkungen bleiben auf vielen Märkten die Besucher aus. Die Stadt Wien will daher die Standler durch den Erlass der Marktgebühren im April entlasten.

Wiens Märkte garantieren gerade in der Corona-Krise mit ihrem Angebot die Versorgung mit vitaminreichem Gemüse und Obst. Ein Großteil der Ware kommt täglich frisch von den Wiener Gärtnern und aus der lokalen Landwirtschaft.

Derzeit bleibt jedoch der Großteil der Kunden aus: So zeigt sich am Beispiel Brunnenmarkt in Ottakring ein deutlicher Frequenz-Rückgang. Im März dieses Jahres wurden dort etwa nur 10.000 Besucher pro Woche gezählt. Im März 2019 waren es mehr als doppelt so viele. Auf Märkten, die beliebtes Tourismus-Ziel sind, etwa dem Naschmarkt, ist der Trend noch deutlicher zu spüren. Hier kann teilweise von einem Totalausfall der Kunden gesprochen werden. Zudem werden die Märkte derzeit hauptsächlich von Anrainern aus dem Grätzl besucht.

Andere Märkte wiederum werden trotz Corona beinahe gestürmt: Wie "Heute" berichtete, kauften am vergangenen Samstag auf einem Bauernmarkt in Favoriten unzählige Wiener ein. Zwar trugen die meisten von ihnen Schutzmasken, allerdings hielten sich nur wenige an den Sicherheitsabstand von einem Meter.

Märkte als wichtige Nahversorger

Die Stadt will den Marktstandlern daher unter die Arme greifen, die Marktgebühr beziehungsweise die Pacht für den Monat April entfällt: "Mit dem Erlass der Gebühren wollen wir den Marktstandlern in dieser besonders schwierigen und herausfordernden Zeit während der Corona-Krise entgegenkommen. Die Märkte sind wichtige Nahversorger – insbesondere für die unmittelbare Wohnbevölkerung. Sie versorgen die Wiener mit frischen Produkten vorwiegend aus der heimischen Landwirtschaft. Auch ich schätze dieses Angebot sehr und kaufe regelmäßig auf den Märkten ein", meint Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).