Österreich

Markus Wieser: "Fairer Lohn & leistbares Wohnen"

Heute Redaktion
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Der Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident über die große Bedeutung der anstehenden AK-Wahlen in NÖ ab 20. März (bis 2. April), Wohnen und Mindesteinkommen sowie den Wandel der Zeit.

"Heute": Warum ist diese Wahl wichtig, warum soll man FSG (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschaft) wählen und was ist Ihr Ziel als Titelverteidiger?

Markus Wieser: Da derzeit auf die Interessensvertetungen der Arbeitnehmer eingeprügelt wird – Stichwörter 12-Stunden-Tag, Feiertage – ist diese Wahl so enorm wichtig. Und die FSG und ich sind nicht nur drei Monate vor der Wahl aktiv, sondern rund um die Uhr. 60 % plus ist mein Ziel (Anm.: also ein leichtes Plus).

"Heute": Rund um die Uhr heißt bei Markus Wieser?

Wieser: Ich bin stets bei den Leuten, draußen an der Basis. In den letzten 4 1/2 Jahren besuchte ich 350 Firmen, hatte über 40.000 persönliche Kontakte.

"Heute": Was sind die wichtigsten Themen für Sie und die FSG?

Wieser: Leistbares Wohnen: Viele Arbeiter brauchen bereits 50 % des Einkommens fürs Wohnen. Es muss daher leistbares Wohnen dort entstehen, wo die Leute arbeiten. Zudem ist ein fairer Lohn angebracht – 1.700 € brutto als Mindestlohn. Und Freizeit sowie Gesundheit muss weiter wichtig bleiben.

"Heute": Wir werden immer älter, arbeiten bis knapp 70, gelten aber mit 50 teils schon als alt. Was beobachten Sie in der Arbeitswelt?

Wieser: Die Digitalisierung schreitet voran, wir müssen jung und alt mitnehmen. Vor allem Ältere haben da viele Ängste. Und der Pflegeberuf gehört dringend attraktiver gemacht. Denn der Bedarf an Pflegefachkräften wird boomen.

"Heute": Sind die Lohn- und Gehaltsanpassungen fair?

Wieser: Nein und daher wird die Kluft zwischen arm und reich immer ärger. Die Preise einzelner Lebensmittel sind extrem angestiegen, weit über der Inflation. Und: Vor allem der Warenkorb von Diskontern ist extrem teurer geworden. Und das trifft wieder die schwächere Schicht. (Lie)